Lokalsport Krefeld verliert seinen Billard-Bundesligisten

Krefeld · Da die Sponsoren fehlen, zieht die BG RW Krefeld ihr Dreiband-Team nach sieben Jahren aus der Eliteliga zurück.

Den Klassenerhalt sportlich geschafft und doch abgestiegen: Die Billard Gesellschaft Krefeld wird in der nächsten Spielzeit nicht mehr mit ihrem Dreiband-Team in der Bundesliga mitspielen. Dies ist kein Vorstandsbeschluss, es hat am Ende rein finanzielle Gründe.

Die BG RW ist ein Amateur Billardverein, der seine Vereinsgelder nur für Belange des Vereins ausgeben darf. Es gibt keine eigene Profi-Abteilung. Das Abenteuer Bundesliga Dreiband wurde von einigen wenigen Vereinsmitgliedern durch Sponsoring ins Leben gerufen und aufrecht erhalten. Der Verein versuchte über Jahre erfolglos, neue externe Sponsoren für den Billardsport zu begeistern. Daher war es nur eine Frage der Zeit, bis die nötigen Sponsorengelder nicht mehr aufzubringen waren, um die erfolgreiche und spielstarke Mannschaft in Krefeld zu halten.

Für die Spieler geht damit eine erfolgreiche und intensive Zeit in der Bundesliga zu Ende. Es ist eine Trennung im Guten und jedes Mannschaftsmitglied ist stolz, ein Teil der Geschichte des Clubs zu sein. Vor sieben Jahren wurde das Projekt "Weltklasse des Billardsports" geboren. Initiatoren waren Helmut Laermann und Udo Prächtel, die die BG RW als festen Bestandteil der Dreiband Bundesliga etablieren wollten. Um Spielführer Thorsten Frings, einen der besten deutschen Dreibandspieler, wurde ein Team aufgebaut.

Für die Zweite Liga verstärkten sich die Krefelder mit den Spitzenspielern Dirk Weeremanns und René Dericks sowie Thomas Kerl aus Kassel. Schnell war der Aufstieg ins Oberhaus geschafft. Durch die positive Stimmung konnte das Budget angehoben und mit Orhan Erogul ein weiterer Spitzenspieler verpflichtet werden. Im Laufe der Zeit stießen mit Barry van Beers, Gerwin Valentijn, Wesley de Jaeger, Roland Ujtdeilligen, Ramazon Durdu und Murat Gökmen weitere Spieler internationalen Formats hinzu.

Doch der Erfolg hatte Schattenseiten. Mit dem Erfolg wurde die Teilnahme in der Bundesliga mehr und mehr als selbstverständlich angesehen. Die Arbeitslast im Hintergrund stieg, aber die Helfer wurden weniger. Nun entschieden die Verantwortlichen zum Schnitt und dem Gang in die Oberliga. "Vielleicht wacht der Verein wieder auf und schätzt den Wert der Bundesliga. Ich hoffe, dass sich wieder auf das besonnen wird, was den Verein so besonders macht: Zusammenhalt" sagt Thorsten Frings, der sich in der nächsten Saison einem anderen Erstligaclub anschließen wird.

(RP)
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