Lokalsport Martin Driller - ein Kind der Bundesligen

Budenzauber · Martin Driller spielte für den FC St. Pauli, den 1. FC Nürnberg und Borussia Dortmund. Der Ex-Freund von der früheren Box-Weltmeisterin Regina Halmich spielt morgen beim Budenzauber in Krefeld für das Team des BVB.

Wenn man 15 Jahre in der ersten und zweiten Bundesliga gespielt hat, kann man sich getrost als ein Kind dieser Liga bezeichnen. Genau das trifft auf Martin Driller zu. 1989 bis 91 bei Borussia Dortmund, 1991 bis 97 beim FC St. Pauli und 1997 bis 2004 beim 1. FC Nürnberg, das sind Drillers Stationen. Beim Krefelder Budenzauber am 7. Januar wird man dieses Bundesligakind, das man ob der lediglich drei Stationen in diesen 15 Jahren durchaus als bodenständig bezeichnen kann, zu sehen bekommen. Drillo, so sein Spitzname, ist Teil der Legendenmannschaft, die für Borussia Dortmund auflaufen wird.

Man schrieb das Jahr 1989, und Dortmund hatte unter Trainer Horst Köppel gerade den Pokal des Deutschen Fußballbundes gewonnen. Trotzdem suchte der Verein Verstärkung für die rechte Offensive und fand diese im gerade einmal 19 Jahre alten Blondschopf, der seinerzeit noch für den drittklassigen TuS Paderborn-Neuhaus - heute SC Paderborn - kickte. Zwei Spielzeiten blieb Driller in der Bierstadt, absolvierte 41 Ligaspiele, in denen er fünf Tore erzielte. In je einer Partie der Spielzeiten 89/90 und 90/91, die Dortmund und Uerdingen in Liga eins gegeneinander bestritten, kann dabei auch Driller zum Einsatz, ohne dass ihm ein Treffer gelang.

Das sollte sich in der Spielzeit 91/92 - Driller war im Sommer 91 zum zweitklassigen FC St. Pauli gewechselt - ändern. Die Regularien des Deutschen Fußballbundes führten in dieser Spielzeit der zweiten Liga Nord Uerdingen und St. Pauli viermal gegeneinander. In zwei Spielen kam Driller zum Einsatz und erzielte dabei jeweils ein Tor. Driller, der am 2. Januar 47 Jahre alt wurde, weiß also, wie man gegen Blau-Rot Tore erzielt. Die Uerdinger Legenden, die gleich in der Vorrunde auf Dortmund treffen werden, sollten gewarnt sein.

Auch in der Uerdinger Aufstiegssaison 93/94 traf Uerdingen zweimal auf Driller, jetzt aber ohne dass dieser einen Treffer erzielte. Gleiches gilt für die Erstligasaison 95/96, in der Driller in seiner letzten St. Pauli-Saison ebenfalls ohne Torerfolg gegen Uerdingen blieb. Daran änderte auch die Saison 97/98 nichts, denn Nürnbergs Trainer Felix Magath, wohin Driller mittlerweile gewechselt war, setzte ihn in den beiden Partien gegen Uerdingen nicht ein.

Driller ist ein Spieler, der sich auch durchzuboxen weiß. Das klingt auf den ersten Blick negativ, ist aber keinesfalls so gemeint. Denn in seiner Hamburger Zeit beim FC St. Pauli war er von 1995 bis 97 mit der Profiboxerin Regina Halmich liiert. Von ihrer boxerischer Klasse hat er sich sogar einmal selbst überzeugt: "Ich bin mal mit ihr in den Ring gestiegen, wurde da von ihr verhauen. Ich hatte gedacht, ich könnte mit meiner Kondition zumindest drei Minuten mithalten. Nachdem sie mir in den Magen und auf die Lippe geschlagen hatte, flüchtete ich. Im Ring kennt sie kein Pardon", sagte Driller 2007 in einer Retrospektive.

Nach Ende seiner aktiven Zeit in Nürnberg hatte Driller noch mehrere Engagements bei unterklassigen Vereinen in Franken und Bayern. Auch arbeitete er als Geschäftsführer einer Agentur für Sportmarketing und den Vertrieb von Solaranlagen.

(RP)
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