Mit Olaf Mast ( Trainer Hsg Krefeld) "Mein Job ist es, erfolgreich zu sein"

Krefeld · Herr Mast, nach neun Spieltagen steht die HSG Krefeld mit Ihnen als Trainer auf Platz eins in der Dritten Handball-Liga. Überrascht Sie der derzeitige Tabellenstand ?

Herr Mast, nach neun Spieltagen steht die HSG Krefeld mit Ihnen als Trainer auf Platz eins in der Dritten Handball-Liga. Überrascht Sie der derzeitige Tabellenstand ?

Mast Ja, auf der einen Seite schon. Ich habe nicht damit gerechnet, dass sich die neuen Spieler so schnell im Team integrieren. Wir haben innerhalb kürzester Zeit einen sehr guten Teamgeist und Teamspirit aufgebaut. Das habe ich so wirklich nicht erwartet.

Was macht bei Ihrem Team gegenüber der Vorsaison den Unterschied aus?

mast Letztendlich ist das so, dass ich seit Beginn der HSG Krefeld mit 50 Prozent des Kaders zusammenarbeite. Diese Grundbasis wurde mit Leuten aufgefüllt, die sich nahtlos angepasst haben. Marc Pagalies, Maik Schneider oder Hannes Hombrink sind die besten Beispiele dafür. Die haben schnell den Anschluss und ihren Platz im Team gefunden und sich weiterentwickelt. Natürlich sind unsere diesjährigen Neuzugänge allesamt auch Glücksgriffe gewesen, das kommt noch hinzu. Mein Motto ist es als Trainer, dass die Kontinuität im Mannschaftsport über alles geht.

Krefeld wird ab sofort der Gejagte sein und nicht mehr der Jäger. Die Gegner werden wohl noch motivierter sein, die HSG wieder vom Thron zu stoßen. Mögen Sie diese Rolle lieber ?

Mast Grundsätzlich ist das eine Wertschätzung der eigenen Arbeit. Das war uns aber auch schon vorher klar, da wir ja auch oben mitspielen wollten. Die gegnerische Presse hat uns von Anfang an immer die Favoritenrolle zugespielt, das hat also nicht direkt etwas mit Platz eins zu tun.

Gesetz dem Fall , Sie würden mit Ihrer Mannschaft jetzt in der 2. Bundesliga spielen, in welche Region würden Sie Ihr Team eine Klasse höher einschätzen.

Mast Das ist utopisch so etwas zu vergleichen, auch wenn wir in der Vorbereitung gegen einige Zweitligisten gewonnen haben. Ich würde nicht mal im Ansatz behaupten, dass wir über das untere Drittel hinauskämen. Die Dritte Liga kann man mit der 2. Bundesliga nicht vergleichen. Das ist noch einmal ein großer Sprung nach oben, sowohl sportlich als auch wirtschaftlich. Da müssen erst einmal die Voraussetzungen für geschaffen werden. Sportlich mache ich mir dabei keine Sorgen.

Das wirft natürlich die Frage auf, was passiert, wenn die HSG Krefeld wirklich aufsteigen sollte. Gibt es da schon Überlegungen?

Mast Das kann ich nicht beantworten. Das müssen die beiden Stammvereine SC Bayer Uerdingen und Adler Königshof gerade im Hinblick auf wirtschaftliche Fragen unter sich ausmachen. Mein Job ist es, sportlich erfolgreich zu sein, und zwar unabhängig davon, welche Entscheidung es geben wird. Sollte es bis zum Jahresende so bleiben, muss man sich aber schon Gedanken dazu gemacht haben.

Bei einem Höhenflug, den man ja mit acht Siegen in Folge so bezeichnen kann, besteht auch mal die Gefahr, dass die Spieler etwas abheben oder überheblich in ein Spiel reingehen. Sehen Sie Anzeichen davon bei Ihren Schützlingen?

mast Grundsätzlich weiß jeder Spieler in meinem Kader, dass er austauschbar ist. Da kann sich keiner ausruhen, denn es weiß jeder, dass der andere Mannschaftskollege auch mehr spielen will. Natürlich kann es sein, dass man gegen einen Gegner einen schlechten Tag erwischt. Dann es ist es halt mal so, da macht man nichts dran.

HSG Krefeld auf Platz eins. Ist in der Mannschaftskabine die Tabelle schon aufgehängt worden?

Mast Nein, für uns ist das erst einmal eine schöne Momentaufnahme. Es ist noch keiner nach neun Spieltagen Meister geworden. Wir haben viel in der Vorbereitung dafür gearbeitet und auch auf vieles verzichten müssen. Wir nehmen das alles jetzt erst einmal so hin. Im Endeffekt haben wir ja jetzt alles selber in der Hand wie es weitergeht und müssen nicht nach unseren Gegnern schauen.

Wie lange glauben Sie, den Platz an der Sonne behalten zu können?

mast Das hängt viel mit dem Verletzungspech zusammen. Wir haben bisher den Ausfall von Stephan Pletz sehr gut kompensieren können. Wenn alle fit sind und wir von weiterem Verletzungspech verschont bleiben, dann wird es für unsere Konkurrenz schwer werden, gegen uns zu gewinnen.

FRANK LANGEN FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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