Lokalsport Müllers Team verpasst knapp eine Medaille

Krefeld · Rollstuhltennis: Der aus Krefeld kommende Bundestrainer Christoph Müller führte die Herren des Deutschen Tennis-Bundes zur direkten Qualifikation für den World Team Cup 2016. Die deutschen Damen wurden in der Türkei Vierte.

Lokalsport: Müllers Team verpasst knapp eine Medaille
Foto: ROZHNOV_IGOR

Christoph Müller hat in diesen Tagen ziemlich viele Gründe, um gute Laune zu haben. Der Krefelder ist Bundestrainer in den Diensten des Deutschen Tennis-Bundes (DTB) und betreut dort die Tennisspielerinenn und -Spieler, die auf den Rollstuhl angewiesen sind. Mit den beiden Nationalteams war er in diesen Tagen beim World Team-Cup in der Türkei, und mit dem Abschneiden seiner Schützlinge in Manavgat ist Müller ausgesprochen zufrieden. Das Damen-Team belegte den vierten Rang und verpassten nur äußerst unglücklich eine Medaille, die Herren führte er auf Platz sechs und somit zur direkten Qualifikation für den Wettbewerb im kommenden Jahr.

Das Herren-Trio mit Steffen Sommerfeld, Sven Hiller und Anthony Dittmar war mit einem 2:1 über Griechenland gestartet, hatte dann aber im zweiten Gruppenspiel ohne den erkrankten Sommerfeld 0:3 gegen Malaysia verloren. In den Platzierungsspielen war die deutsche Nummer eins wieder mit an Bord. Gegen die Schweiz gewann das deutsche Team mit 3:0, gegen Brasilien gab es eine 0:2-Niederlage, so dass am Ende Rang sechs zu Buche stand. "Insgesamt bin ich zufrieden. Wir haben unser wichtigstes Ziel - die direkte Qualifikation für den World Team Cup 2016 - erreicht. Leider hat in der heißen Phase Steffen Sommerfeld passen müssen, sonst wäre vielleicht noch ein Tick mehr drin gewesen. Positiv ist auch, dass unser größtes Nachwuchstalent Anthony Dittmar weiter Erfahrung sammeln konnte und sich langsam in die Weltspitze vorarbeitet", bilanzierte Christoph Müller.

Die deutschen Damen (Sabine Ellerbrock, Katharina Krüger und Bianca Osterer) belegten nach dem mit 0:2 verlorenen kleinen Finale gegen Großbritannien Platz vier. In den Gruppenspielen gaben sie sich beim 3:0 über Chile und dem anschließenden 2:1 über Thailand keine Blöße. Mit diesen starken Ergebnissen im Rücken ging es mit viel Selbstvertrauen in die Halbfinalpartie gegen Japan. Nach dem ersten Punktgewinn von Katharina Krüger gegen Kanako Domori hatte Sabine Ellerbrock anschließend die Weltranglisten-Erste Yui Kamiji am Rande einer Niederlage, ehe sie doch noch mit 6:3, 4:6, 2:6 unterlag. Auch im Doppel fehlte das entscheidende Quäntchen Glück, und so mussten Ellerbrock und Krüger sich ganz knapp mit 6:4, 5:7, 10:12 Kamiji und Domori geschlagen geben. Christoph Müller: "Es ist sehr schade, dass der Kampfgeist meiner Mädels am Ende leider nicht belohnt wurde. Sie hätten die Bronzemedaille wirklich verdient gehabt, denn sie alle haben die sportliche Herausforderung bei diesem World Team Cup hervorragend angenommen und alles gegeben."

Viel Zeit, den Erfolg zu genießen, hat Müller indes nicht: Für ihn geht es jetzt weiter zu den French Open nach Paris.

(RP)
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