Lokalsport Pinguine an der Nordsee ohne Glück

Eishockey · Die Krefelder verloren gestern beim Turnier in Bremerhaven das Spiel gegen Iserlohn mit 2:3 nach Penaltyschießen

 Krefelds Verteidiger Nick St. Pierre, hier rechts im Duell mit dem neuen Iserlohner Stürmer David Dziurzynski, ersetzte gestern den am Ellenbogen verletzten Herberts Vasiljevs als Kapitän.

Krefelds Verteidiger Nick St. Pierre, hier rechts im Duell mit dem neuen Iserlohner Stürmer David Dziurzynski, ersetzte gestern den am Ellenbogen verletzten Herberts Vasiljevs als Kapitän.

Foto: Sven Peter

Als erfolgreiche Turniermannschaft werden die Pinguine wahrscheinlich nie in die Geschichte des deutschen Eishockeys eingehen. Wie schon vor drei Jahren, mussten sich die Krefelder auch gestern am frühen Abend beim Turnier in Bremerhaven erneut in ihrem Auftaktspiel nach Penalty-Schießen geschlagen geben. Damals hieß es 5:6 n.P. gegen die Straubing Tigers, diesmal 2:3 n.P. gegen die Iserlohn Roosters. Damit kommt es heute für die Pinguine nicht zu dem erhofften Duell mit dem DEL-Neuling Fischtown Pinguins, der am späten Abend gegen den italienischen Meister Ritten Sport mit 4:1 gewann. Damit treffen die Schwarz-Gelben heute um 16 Uhr im Spiel um Platz drei auf die Cracks aus dem Alpenstädtchen Klobenstein, die ohne vier Nationalspieler anreisen mussten, weil sie für Italien bei der Olympia-Quali im Einsatz sind.

Am Donnerstag waren die Pinguine an der Nordsee eingetroffen und schlugen ihre Zelte im Atlantikhotel am Flöthenkiel auf. Gestern früh testeten sie das Eis der Bremerhavener Halle. Dabei änderte Franz Fritzmeier seine Sturmreihen leicht ab. Herberts Vasiljevs wurde wegen einer Schleimbeutelentzündung im Ellenbogen geschont. Für ihn übernahm Nick St. Pierre das Kapitänsamt. Lukas Koziol nahm in der zweiten Sturmreihe den Platz von Kevin Orendorz ein, der laut Trainer die vierte Reihe stärken sollte. "Ich erwarte ein enges Spiel. Wie müssen Fehler vermeiden", sagte der Coach vor dem ersten Bully. Eng war es vor 1872 Zuschauern, darunter je 50 Fans beider Teams, zunächst nicht, weil die Pinguine gegen die erst 90 Minuten vor dem Spiel eingetroffenen Roosters das Heft in die Hand nahmen und durch einen platzierten Schuss von Mike Little in Führung gingen (9.). Ausgerechnet der Amerikaner, werden die Iserlohner Fans gedacht haben, weil Little vor einem Jahr nach einer Probezeit am Seilersee nach Kassel geschickt worden war. Recht hatte Fritzmeier in Sachen Fehler. Als Marcel Müller an der eigenen blauen Linie den Puck leichtsinnig gegen Jones verlor, bedankte sich dieser bei seinem Alleingang mit einem Schuss ins kurze untere Eck zum Ausgleich.

Im zweiten Drittel erwischten die Roosters, bei denen die erst vorgestern aus Übersee eingetroffenen Stürmer Rallo und Jones ihr Debüt gaben, den besseren Start und bestimmten das Geschehen. Bei Krefelder Überzahl hatten die Sauerländer durch Friedrich bei einem Break eine Großchance zur Führung, aber Torwart Patrick Klein war glänzend postiert (22.). Fünf Minuten später musste sich Klein dann doch geschlagen geben, als Down einen Schuss von Periard unhaltbar abfälschte (27.). Kurz nach Hälfte der Spielzeit kamen die Pinguine zu zwei sehr guten Torchancen. Dabei scheiterten Marcel Müller und Daniel Pietta in Unterzahl an Torwart Lange.

Auch in den letzten 20 Minuten taten sich die Pinguine schwer, wieder die Regie zu übernehmen. Selbst bei zwei Überzahlspielen konnten sie keine klaren Torchancen kreieren. Zwischenzeitlich hatten Lukas Koziol und Dragan Umicevic die Sturmreihen getauscht. Als die Iserlohner Fans schon "Finale, Finale" sangen, schlug Marcel Müller 55 Sekunden vor dem Ende zu und traf mit einem harten Schuss durch Langes Schoner ins Schwarze. Da hatte Torwart Klein seinen Arbeitsplatz schon verlassen. In der Verlängerung vergaben die Pinguine in Überzahl die Siegchance (64.). Das rächte sich dann im Penaltyschießen.

(RP)
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