Lokalsport Pinguine in Olten von Genf vernascht

Krefeld · Eishockey: In ihrem Auftaktspiel beim Turnier um den EHCO-Cup unterlagen die Krefelder gestern am frühen Abend dem Team aus der Schweizer Nationalliga A mit 3:6. Auch Torwart Patrick Klein erwischte keinen so guten Tag.

Zum Glück waren gestern nur fünf KEV-Fans in der Oltener Eisarena. Die sahen zusammen mit weiteren 234 Zuschauern eine insgesamt enttäuschende Vorstellung der Pinguine, die beim Turnier um den EHCO-Cup in ihrem Auftaktspiel der Gruppe A vom HC Servette Genf zwei Drittel lang vernascht wurden. Im Schlussdrittel konnten sie die Niederlage dann wenigstens noch einigermaßen erträglich gestalten. Alles, was die Mannschaft in den beiden CHL-Spielen im KöPa gegen Oulu und Ostrava ausgezeichnet hatte, war auf dem weiten Weg in die Schweiz fast ganz auf der Strecke geblieben. Dazu erwischte Torwart Patrick Klein bei seinem ersten Einsatz von Beginn an keinen guten Tag. Durch die 3:6-Niederlage besteht für die Schwarz-Gelben nur noch eine kleine Chance, ins Finale zu kommen. Dann müssten sie morgen gegen ihren DEL-Konkurrenten Grizzly Wolfsburg schon deutlich gewinnen.

Als sich die Pinguine um 14.40 Uhr bei tropischer Hitze auf dem Weg vom Hotel zum Spiel machten, freuten sie sich auf die angenehmen Temperaturen in der Eishalle. Bereits kurz nach Spielbeginn war es vorbei mit der Freude. In der vierten Minute patzte Torwart Klein, was der Genfer Torjäger Riat eiskalt zur Führung ausnutzte. Weitere vier Minuten später ging auch der zweite Gegentreffer auf Kleins Konto. Zum Glück sorgte Lukas Koziol postwendend für den Anschlusstreffer, bei dem diesmal der gegnerische Torwart ziemlich alt aus sah. Keine Abwehrchance hatte Klein beim dritten Gegentreffer. Der Puck passte genau ins lange oberer Eck. Kurz vor der Pause entledigten sich Marcel Müller und Romain Chuard ihrer Handschuhe. Zum Faustkampf kam es aber nicht, weil die Schiedsrichter die Kontrahenten auseinander hielten. Bereits am Vorabend hatten sich die Genfer mit den Grizzlys aus Wolfsburg heftige Faustkämpfe geliefert. Allerdings zu ihrem Nachteil. Denn Verteidiger Björn Krupp verpasste Daniel Vukovic ein gebrochenes Nasenbein.

Kaum was zu bestellen gab es für die Pinguine dann im Mitteldrittel. Auf der Tribüne werden sich Wolfsburgs Trainer Pavel Gross und Manager Charly Fliegauf sowie die sportliche Leitung der Iserlohner mit Jari Pasanen und Carsten Mende gewundert haben, wie einfach es die Schweizer hatten, auf 6:1 davon zu ziehen. Dabei verbuchten sie sogar zwei Treffer bei eigener Unterzahl. In der zweiten Pause muss sich Franz Fritzmeier seine Schützlinge dann zur Brust genommen haben. Denn nach Wiederanpfiff legten sich die Pinguine mehr ins Zeug und waren bemüht, sich nicht gänzlich zu blamieren. Das gelang ganz gut. Zunächst ließ Marcel Müller seine Qualitäten aufblitzen und sorgte in Unterzahl mit einer schönen Einzelleistung für den zweiten Krefelder Treffer. Dann klappte endlich auch mal das Überzahlspiel. Als ein Genfer nach einer harten Attacke gegen Kevin Orendorz in die Kühlbox musste, sorgte Mike Collins für den Endstand.

Während sich die meisten Spieler nach dem Essen im Stadion-Restaurant noch das Abendspiel zwischen den Iserlohn Roosters und den Langenauer Tigers aus der Schweizer Topliga anschauten, waren die Trainer Franz Fritzmeier und Elmar Schmitz schon mit der Aufbereitung der Niederlage beschäftigt. Denn heute nach dem Frühstück will der Chef die Niederlage mit seinem Team analysieren. Anschließend geht es zum Training in die Eishalle. Der Nachmittag steht dann zur freien Verfügung.

(RP)
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