Lokalsport Pinguine: Schaulaufen statt Endspurt

Del · Eishockey: Erstmals in der DEL-Geschichte können die Krefelder auf der Zielgeraden der Hauptrunde nicht mehr in den Kampf um einen Play-off-Platz eingreifen. Heute beginnt die Vorbereitung auf die letzten acht Punktspiele.

 Mike Mieszkowski (li.) absolvierte nach seiner Schulter-OP am Wochenende im Trikot der Füchse Duisburg seine ersten beiden Spiele. Hier attackiert er den Herner Verteidiger Lorenzo Maas, der einst in der DNL für den KEV spielte.

Mike Mieszkowski (li.) absolvierte nach seiner Schulter-OP am Wochenende im Trikot der Füchse Duisburg seine ersten beiden Spiele. Hier attackiert er den Herner Verteidiger Lorenzo Maas, der einst in der DNL für den KEV spielte.

Foto: samla

Es ist ein Novum in der 22-jährigen DEL-Geschichte, dass die Krefeld Pinguine nach der Länderspielpause im Februar nicht mehr auf den Play-off-Zug aufspringen können. Schaulaufen statt Endspurt heißt das Motto vor den verbleibenden acht Hauptrundenspielen. Lediglich die Rote Laterne kann an Schwenningen abgegeben werden, was die Eiszeit aber nur rein optisch etwas besser aussehen lassen würde. In den 22 Spielzeiten erreichten die Schwarz-Gelben auf der Zielgeraden nur acht Mal nicht die Play-offs.

Da es jetzt nur noch um die "Goldene Ananas" geht und die Konditions-Akkus nicht mehr aufgeladen werden müssen, war die Pause für die meisten Spieler mit sieben trainingsfreien Tagen länger als sonst. Franz Fritzmeier war viel unterwegs. Am Dienstag sah er sich im finnischen Oulu das CHL-Finale zwischen Kärpät Oulu und Frölunda Göteborg an, das die Schweden gewannen. "Das war ein tolles Erlebnis. Ich habe viele interessante Leute getroffen und viele Gespräche geführt", sagte der Trainer. Kaum aus dem hohen Norden zurück, machte er sich auf den Weg nach Dresden und schaute sich dort das DEL2-Duell der Eislöwen gegen die Eispiraten aus Crimmtschau an. Gestern saß er beim Spiel der Frankfurter Löwen gegen Bremerhaven auf der Tribüne. Zu den Personalplanungen für die kommende Saison sagte er: "Wir haben eine Liste, die wir genau abarbeiten werden und sind uns mit dem Aufsichtsrat einig, wie wir vorgehen werden. Da für uns die Saison so früh endet, bleibt ausreichend Zeit." Auf die Frage, ob er sich auch wie vorgesehen auf den Weg nach Nordamerika machen wird, antwortete Fritzmeier: "Mal sehen. Es gibt auch in Europa noch viele interessante Spieler." Daher will sich Rüdiger Noack demnächst auf den Weg nach Schweden machen. Insgesamt sollen drei Stürmer und zwei Verteidiger als Kontingentspieler geholt werden. Natürlich weckt die Entwicklung von Christian Ehrhoff große Hoffnung auf eine deutsche Verstärkung. "Das wäre natürlich ein Traum. Aber ich bin mir sicher, dass er bald wieder in der NHL spielen wird. Es gibt dort genug Vereine, die zwar nicht als Stanley-Cup-Sieger in Frage kommen, aber so einen erfahrenen und starken Verteidiger wie Christian sehr gut gebrauchen können", erklärte Fritzmeier.

Heute Nachmittag wird der Trainer seine Spieler wieder aufs Eis bitten. Nach einem lockeren Aufgalopp beginnt morgen die Vorbereitung auf das Heimspiel am Freitag gegen Ingolstadt. Da es derzeit keine Ausfälle gibt, werden die Förderlizenzspieler hauptsächlich für die Füchse Duisburg spielen. Dort wagte Stürmer Mike Mieszkowski am Wochenende nach seiner schweren Schulterverletzung am Freitag im Auswärtsspiel gegen Neuwied und gestern Abend im Revier-Derby gegen den Herner EV seine ersten Gehversuche. Er bekam allerdings nur wenig Eiszeiten. Er wird für den Rest der Saison ausschließlich bei den Füchsen Spielpraxis sammeln. Insgesamt standen gestern an der Wedau insgesamt 21 Akteure aus beiden Teams auf dem Spielbericht, die schon das Trikot der KEV-Jugend oder der Pinguine trugen. Die Füchse setzten sich in einem spannenden und sehr umkämpften Match mit 4:2 durch. Dominik Meisinger bereitete im letzten Drittel den vorentscheidenden vierten Treffer der Gastgeber vor.

(RP)
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