Lokalsport Pinguine vor Silvester mit Fehlzündung

Del · Eishockey: Die Krefelder enttäuschten gestern Abend im letzten Heimspiel des Jahres und unterlagen kampfstarken Iserlohn Roosters mit 2:4. Vor 6032 Zuschauern mussten die Schwarz-Gelben ständig einem Rückstand hinterherlaufen.

 Adam Courchaine (links) dreht jubelnd ab. Der Torjäger, der neun Spiele wegen einer Schädelprellung fehlte, erzielte gestern im Heimspiel gegen Iserlohn den ersten Treffer der Pinguine.

Adam Courchaine (links) dreht jubelnd ab. Der Torjäger, der neun Spiele wegen einer Schädelprellung fehlte, erzielte gestern im Heimspiel gegen Iserlohn den ersten Treffer der Pinguine.

Foto: Thomas Lammertz

Aus dem erhofften Feuerwerk der Pinguine am Silvester-Vorabend wurde nach dem überraschenden Erfolg beim Deutschen Meister Ingolstadt nichts, weil die Gastgeber insgesamt wieder mal eine enttäuschende Leistung boten. Gegen kampfstarke und schnelle Roosters aus Iserlohn war die Defensive der Schwarz-Gelben oft überfordert, besonders in Unterzahl. Vor 6032 Zuschauern präsentierten sich besonders einige Führungsspieler nicht mal in Normalform. Viel Zeit zum Trübsalblasen bleibt nicht, denn bereits am Freitag kommen die Eisbären aus Berlin zum Jahresauftakt 2015 in den König-Palast.

Da aus Iserlohn gut 600 Fans an den Niederrhein kamen, waren die Ränge beim Krefelder Jahresfinale der laufenden Eiszeit sehr gut gefüllt. Trainer Rick Adduono hatte sich entscheiden, Adam Courchaine bei dessen Comeback in der vierten Sturmreihe aufzubieten. Für den verletzten Josh Meyers bekam Thomas Supis regelmäßig Eiszeit. Die Pinguine kamen gut ins Spiel. Nach zwei Minuten scheiterte Marcel Müller an Torwart Lange. Doch dann ging die Post vorerst in die andere Richtung ab. Eine unnötige Strafzeit von Nick St. Pierre überstanden die Schwarz-Gelben. Die Führung der Gäste fiel trotzdem, weil Friedrich den Puck im Slot ungehindert einschieben konnte. Die zweite unnötige Strafe der Krefelder, die Tyler Beechey im gegnerischen Drittel kassierte, bestraften die Roosters. Und das ausgerechnet durch Boris Blank, der den Puck mit dem Rücken zum Tor durch die Beine ins Tor lenkte. Damit erzielte der Ex-Krefelder drei seiner bisher vier Saisontreffer gegen die Pinguine. Ein erstes Lebenszeichen der Hausherren gab es erst wieder in der 14. Minute, als Joel Perrault und Norman Hauner an Lange scheiterten. Viel besser machte es Torjäger Courchaine, der den Puck nach schönem Zuspiel von Colin Long dem Iserlohner Torwart durch die Schoner schob. Kurz vor der ersten Pause verhinderte Tomas Duba gegen Bassen mit einer Glanztat das 1:3. Das fiel dann aber kurz vor Ende des zweiten Drittels, als Beechey zum zweiten Mal an diesem Abend auf der Strafbank saß. Bis dahin war das Mitteldrittel völlig ausgeglichen. Beide Teams erspielten sich Torchancen, die ganz großen sprangen dabei aber nicht heraus. Während der Powerbreaks setzten die KEV-Fan ihre Aktion "Pro DEL-Standort Krefeld" fort. Transparente mit der Aufschrift "Eishockey ist Mannschaftssport, KEV + KöPa gehören zusammen" und "Seidenstadt = Eishockey, zerstört nicht die Tradition" waren auf der Nordtribüne zu sehen.

Ähnlich wie beim Weihnachts-Heimspiel gegen die DEG bestand bei den Fans in der Pause kaum noch Hoffnung auf drei Punkte. Wie im Derby drängten die Pinguine zu Beginn des letzten Drittels auf den Anschlusstreffer. Trainer Adduono hatte noch mal kleine Umstellungen vorgenommen. Courchaine war schon ab der 30 Minute in die erste Reihe gerückt. Zusätzlich tauschten noch Schymainski und Beechey die Reihen. In der 50. Minute musste Torwart Duba mit einer gebrochenen Kufe vom Eis. Für ihn stand bis zum Schluss Patrick Klein zwischen den Pfosten. Der war dann Zeuge von Beecheys ersten DEL-Treffer für Krefeld, der einen Abwehr-Fehler der Roosters eiskalt ausnutzte. Doch die Freude der KEV-Fans dauerte nur 36 Sekunden, als Wruck im Nachschuss traf. Fischer und St. Pierre schauten tatenlos zu. Iserlohns Trainer Pasanen hatte zuvor seine Auszeit genommen. Als zwei Minuten vor Schluss je ein Spieler beider Teams auf der Strafbank saßen, verließ Torwart Klein vorzeitig das Eis. Doch das brachte nichts mehr ein. Ein lautes Pfeifkonzert begleitete die Pinguine auf den Weg ins neue Jahr. Ob dann alles viel besser wird, ist angesichts der momentanen Stimmungslage im Team nicht zu erwarten. Traurig, aber wahr.

(RP)
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