"Hallo, Pinguine-Fans. Das Hauptproblem für uns in Straubing waren zu viele Strafen. Davon hätte man einige wohl nicht wirklich geben müssen, aber damit muss man eben leben. Insgesamt war es einfach eine Niederlage, die nicht hätte sein dürfen. Wir haben insgesamt sicher kein schlechtes Spiel gezeigt, standen trotz der vielen Strafen kurz vor einem Sieg und hätten ihn eigentlich auch holen müssen. Trotzdem fehlen uns natürlich einige Dinge. Wir müssen im Powerplay dominanter auftreten und mehr schießen. Einige Jungs müssen da mehr Autorität in ihr Spiel legen und die Scheibe mehr aufs Tor bringen. Wir müssen insgesamt mehr Zweikämpfe gewinnen und uns so auch Selbstvertrauen holen. Und wir müssen für Verkehr sorgen und Abpraller verwerten. Aber die Kritik, die derzeit aufkommt, kann ich so nicht gelten lassen. Wer wirklich etwas vom Eishockey versteht und unsere Spiele analysiert, der sieht, dass wir nicht aufgrund struktureller Dinge verlieren. Es ist nicht die Taktik, nicht die Reihen, oder sonst irgendetwas Strukturelles, das uns Punkte kostet, sondern individuelle Fehler und verlorene Zweikämpfe. Ähnlich ist es in Überzahl: Die Struktur ist okay, aber die Ausführung fehlt manchmal. Wir müssen schneller passen und mehr schießen. Das ist, was fehlt. Wir trainieren das fast jeden Tag, aber wir haben eben nicht die Spieler, die diese natürlichen Torjägerinstinkte haben, die aus jeder Lage schießen, weil das ihre Eishockey-DNA ist. Wir müssen uns auch dieses Verhalten letztlich hart erarbeiten. Ich denke, die Jungs spielen sehr gut im System, sind motiviert und arbeiten hart. Aber es fehlt einfach etwas mehr individuelle Aktion, es fehlt das Scoring aus einem Spieler selbst heraus. Wir haben gute Spieler im Team, aber eben nicht in der Klasse und Menge, wie die meisten anderen Teams in der Liga. Insbesondere, was Torabschluss und Scorerinstinkte angeht. Wir müssen jetzt einfach an den Punkt kommen, an dem wir Spiel entscheiden. Nicht nur in Führung gehen, sondern auch für uns sichern. Dazu zählt auch die Unterzahl. Wir spielen das über weite Strecken sehr gut, und dann kommt eine Unachtsamkeit und wir bekommen entscheidende Gegentore. Die Spieler wissen alle, was sie zu tun haben, aber derzeit bekommen wir es einfach nicht über 60 Minuten auf das Eis.

Die ganze Situation geht mir - das möchte ich allen Kritikern sagen - mindestens so sehr an die Nieren wie jedem anderen. Ich schlafe nachts kaum noch. Ich arbeite 24 Stunden, um besser zu werden, ich suche nach potenziellen Verstärkungen und stehe im stetigen Kontakt mit Agenten. Ich rede mit den Spielern, analysiere Taktiken der Gegner und so weiter. Ich habe aber solche Situationen auch schon erlebt, und ich bin da heraus gekommen. Das werden wir wieder schaffen, davon bin ich überzeugt. Als wir Zweiter geworden sind, haben ja nicht viel anders gemacht als heute. Und ich bin ebenso wenig über Nacht dumm geworden und habe alles verlernt, wie alle anderen Verantwortlichen. Wir werden das schaffen. Aber dafür brauchen wir auch Euch. Damit, uns selbst gegenseitig zu zerfleischen, kommen wir nicht weiter. Es geht nicht um mich oder irgendwen sonst, es geht um die Pinguine, und wir müssen und werden das Team wieder nach oben bringen - gemeinsam!"