Lokalsport Ronny Kockel neuer Trainer bei Teutonia St. Tönis

Fussball-Landesliga · Fußball: Nach der Freisetzung von "Kalli" Himmelmann setzt der abstiegsbedrohte Landesligist auf den ehemaligen Uerdinger.

 Tritt în den nächsten Tagen beim Landesligisten DJK Teutonia St. Tönis seine erste Trainerstelle im Seniorenbereich an: Ronny Kockel.

Tritt în den nächsten Tagen beim Landesligisten DJK Teutonia St. Tönis seine erste Trainerstelle im Seniorenbereich an: Ronny Kockel.

Foto: Lothar Strücken

Die Enttäuschung war groß. Im siebten Jahr war "Kalli" Himmelmann verantwortlicher Trainer bei Teutonia St. Tönis, als er vorgestern mit seiner Freisetzung konfrontiert wurde. "Das hat mich völlig unvorbereitet getroffen", erklärte der 50-Jährige, "denn ich habe mir nichts vorzuwerfen. Natürlich hinterfragt man sich in so einer Situation auch selbst. Aber sportliche Gründe dürften nicht der Grund sein. Es war ja nicht so, dass die Mannschaft keine Kraft hatte, kopflos gespielt hat oder keinen Plan hatte". Was Himmelmann stört, ist die Art und Weise, wie er von seiner Demission erfuhr: "Ich habe keine vernünftigen Infos über die Gründe erhalten. Angesichts der Tatsache, wie lange ich hier war, hätte ich etwas anderes erwartet. Es haben sich in dieser Zeit Freundschaften entwickelt. Das trägt sicher auch zur Enttäuschung bei. Aber es soll noch ein Abschlussgespräch stattfinden. Und vielleicht erweist es sich ja als richtig, nach ein paar Tagen und mit etwas Abstand über die Dinge zu reden".

Für die Verantwortlichen von Teutonia war die Entlassung kein Schnellschuss. Auch bei ihnen hatte die jahrelange, über weite Strecken erfolgreiche Zusammenarbeit Spuren hinterlassen. "Wir haben vielleicht nicht rechtzeitig mit Kalli gesprochen. Darüber kann man diskutieren. Aber wir haben uns mit dieser Entscheidung unheimlich schwer getan und alles abgewägt", so Team-Manager Holger Krebs über die Entscheidung des achtköpfigen Gremiums. Erste Denkanstöße habe es schon früher gegeben. "Es waren keine harten, sondern im Laufe der Zeit viele weiche Faktoren, die den Ausschlag gegeben haben. Wir haben einen Abnutzungseffekt gesehen und mussten auch auf die Signale aus der Mannschaft achten", erläutert Krebs. Eine Trennung war daher nur eine Frage der Zeit. Genau das war die Schwierigkeit: "Ich lasse kein krummes Haar an Kalli. Aber er ist ein Alphatier. Da ist es schwer zu sagen, dass man sich in drei Monaten trennt und der Trainer die Mannschaft so lange zusammen halten soll".

Die sportlich schwierige Lage spielte nur eine Nebenrolle, auch wenn man sich dazu bekennt, dass durchaus mehr drin gewesen sei. Aktuelles Ziel bleibt, sich in der Landesliga zu etablieren. Mittelfristig will man einen Blick auf die Spitze riskieren. Auf diesem Weg soll Ronny Kockel maßgeblichen Anteil leisten. Der 39-Jährige soll nächste Woche oder spätestens am 16. November als Trainer einsteigen. Gestern weilte der ehemalige Uerdinger noch für die "Real Madrid Foundation Clinic" in Fürth. Im Gespräch überzeugte der frühere Torwart beim abstiegsbedrohten Landesligisten. Krebs: "Er hat einen sehr positiven Eindruck hinterlassen". Kockel selbst war ebenfalls angetan, seine erste Stelle als Cheftrainer bei den Senioren anzutreten: "Ich freue mich auf diese Herausforderung. Und ich freue mich, einen Großteil meiner früheren Mannschaft wieder zu treffen". Kockel betreute seinerzeit die A-Jugend des KFC, von der einige Akteure heute bei Teutonia kicken. Auch das war ein Grund, warum das Votum pro Kockel ausfiel. Mit dem neuen Trainer soll auch etwas mehr Kontinuität einziehen. "Wir wollen weniger Fluktuation, was die Spieler angeht. Wozu ich sicher auch beigetragen habe", so Krebs.

(uwo)
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