Lokalsport Schmidla und Rommelmann im WM-Finale

Rudern · Die beiden deutschen Boote mit Krefelder Beteiligung gewannen bei der in Frankreich jeweils souverän ihre Vorläufe.

Bei der Ruder-Weltmeisterschaft, die in diesen Tagen in Frankreich auf dem Lac d' Aiguebelette im Département Savoie in der Region Rhône-Alpes ausgetragen wird, haben die beiden Teilnehmer des Crefelder Ruderclubs, Lisa Schmidla und Jonathan Rommelmann, in ihren Klassen beide das Finale erreicht. Während Lisa Schmidla mit ihrer Crew im Frauen Doppelvierer das von allen erwartete Feuerwerk im Vorlauf abfackelte und souverän in das Finale einzog, erfüllte sich für den jungen Medizinstudenten Jonathan Rommelmann ein Traum. Auch er siegte im Vorlauf, im leichtgewichtigen Männer-Doppelvierer. Rommelmann und Schmidla sparten sich durch ihre Siege den kräfteraubenden Hoffnungslauf.

"Nach den langen Trainingslagern bin ich froh, dass es heute los gegangen ist. Das erste Rennen nach den Trainingslagern tut immer erst einmal etwas mehr weh, aber ich bin glücklich, dass wir so gut rein gefunden haben. Auf der Strecke konnte keiner unseren Speed mitgehen, im Endspurt haben wir noch Reserven", sagte Schlagfrau Lisa Schmidla. Die lässt ihre Gegner erst gar nicht auf die Idee kommen, dass sie, Carina Bär (Heilbronn), Marie-Catherine Arnold (Hannover) und Bugfrau Annekatrin Thiele (Leipzig) zu schlagen wären und nimmt die Rolle als Top-Favorit auf den WM-Titel auch an: "Wir haben in dieser Saison alle Rennen gewonnen. Da ist es halt so, dass wir die absoluten Favoriten sind", gab die Krefelderin zu Protokoll.

Traumhafte Bedingungen gab es gestern in den Vorläufen auf dem Lac d' Aiguebelette. Kristallklares Wasser und Sonnenschein schaffen perfekte Ruderbedingungen. Vom Start an setzten sich die vier Deutschen von den bisherigen Hauptgegnerinnen in dieser Saison, den Niederländerinnen und Polinnen, zur Streckenhälfte bereits mit einer Bootslänge Vorsprung ab. Nur der Sieger im elf Boote umfassenden Feld konnte sich direkt für das Finale qualifizieren. Auf den Plätzen folgten Großbritannien auf 4, Russland auf 5 und Ukraine als letzte. Den anderen Vorlauf sicherte sich Australien vor den letztjährigen Medaillengewinnern aus den USA und China, gefolgt von Neuseeland und Frankreich.

"Die Holländerinnen und Polinnen sind diesmal nicht so schnell los gefahren wie bei den letzten World-Cups. Aber ich glaube auch, unsere erste Streckenhälfte ist besser geworden. China ist im anderen Vorlauf ähnlich schnell wie wir los gefahren, konnte aber die Geschwindigkeit nicht halten. Ich bin gespannt, was die Australierinnen noch auspacken können", sagte Schmidla weiter. Das Finale findet für Schmidla am Samstag um 14:30 Uhr statt, bis dahin werden sich die Deutschen weiter mit Rudereinheiten, Physiotherapie und Gymnastik fit halten.

Für Jonathan Rommelmann war hingegen gestern nicht nur das Wetter perfekt. "Das ist einfach ein Traum", sagte der junge CRC-Ruderer, der in diesem Jahr sein persönliches Sommermärchen erlebt, "erst haben wir den WM-Titel bei den U23 geholt, und jetzt kommen durch den Vorlaufsieg direkt in das Finale." Im Trainingslager in Ratzeburg und Rostock deutete sich bei den Belastungen schon an, dass mit dem deutschen Doppelvierer mit Rommelmann, Roman Acht (Limburg), Daniel Lawitzke (Berlin) und Philipp Grebner (Mainz) wahrscheinlich eine Crew antritt, die konkurrenzfähig zur Spitze ist. Ein Baustein zum Erfolg ist der eingefahrene und gut harmonierende Zweier mit Grebner und Rommelmann. Anders als bei Schmidla qualifizierten sich im Zehnerfeld die ersten beiden Boote, so dass Deutschland und Italien direkt in das Finale einzogen. Es folgten die USA, Australien und Ungarn. Im anderen Vorlauf gewannen die Franzosen vor Dänemark, die ebenfalls damit direkt im Finale stehen, vor Großbritannien, Russland und Hong Kong. "Die Franzosen haben vor dem Heimpublikum eine sehr starke zweite Hälfte gezeigt und die Dänen haben gepokert", schätzt Heimtrainerin Sabine Tschäge die bisherigen Finalteilnehmer ein.

(RP)
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