Lokalsport Schweres Spiel bei ungewohnten Bedingungen

Dritte Liga · Handball: Die HSG muss morgen in Minden bestehen. Tim Gentges wird wegen seiner Sperre ausfallen.

Bereits nach dem Sieg gegen Schalksmühle am vergangenen Wochenende richteten sich die Blicke der Verantwortlichen auf den morgigen Sonntag. Dann nämlich steht die Begegnung bei der zweiten Mannschaft der TSV GWD Minden an. Die Reserve des Bundesligisten spielt dabei traditionell vor praktisch leerer Halle. Oft sind nicht einmal Partner oder Freunde der Spieler zugegen. Entsprechend schwierig ist es für die Spieler, die oft hitzige Atmosphäre aus anderen Spielorten gewohnt sind, sich auf die Situation einzustellen.

"Wir müssen in Minden die Konzentration und Motivation aus uns selbst heraus entwickeln. Das ist nicht immer leicht", sagt HSG-Trainer Olaf Mast in Hinsicht auf das Spiel. Auch warnt er davor, den Gegner ob des Tabellenstandes zu unterschätzen. Während nämlich die HSG aktuell mit perfektem Start und drei Siegen auf Rang zwei liegt, ist Minden punktloser Letzter.

"Die Tabelle hat zu einem so frühen Zeitpunkt keinerlei Aussagekraft", sagt Mast. "Minden spielt immer gleich, egal, ob sie führen oder zurückliegen. Das ist schon beeindruckend. Wir müssen damit umgehen und unsere Leistung bringen."

Personell gehen die Seidenstädter mit drei Ausfällen ins Rennen. Denn neben den beiden Langzeitverletzten Hannes Hombrink und Michel Mantsch wird auch Tim Gentges fehlen. Der ehemalige Kapitän der Schwarz-Gelben hatte am Samstag die rote Karte gesehen, als er nach einem wiederholten Foulspiel seinen Gegner beschimpft hatte. Daher ist er nun gesperrt. Ob es bei einem Spiel Sperre bleibt, oder noch ein zweites dazu kommt, ist noch nicht klar. Der Handballbund hat hier noch keine Entscheidung bekanntgegeben.

Das freut Mast naturgemäß nicht, denn durch die Ausfälle von Gentges und Mantsch fehlen zwei wichtige Säulen. Dem Team, das trotz der guten Auftritte und Ergebnisse nach vielen Neuzugängen immer noch in der Findungsphase ist, nimmt das ein wenig Stabilität und wirft in besagter Findung zurück. Ideal ist die Situation also nicht, aber der Trainer weiß auch, dass Ausfälle normal sind. Dafür hatte die HSG im Sommer eigens einen sehr viel breiteren Kader zusammengestellt, als er noch in der vergangenen Saison zur Verfügung gestanden hatte.

Die Ausfälle sind also somit auch eine Chance für Spieler aus der zweiten Reihe, sich in den Vordergrund zu spielen. So zum Beispiel für einen Leistungsträger der Vorsaison in Timo Heuft. Und auch Gerrit Kuhfuß und Philipp Liesebach scharren mit den sprichwörtlichen Hufen, auch wenn sie von der Position her eigentlich nicht eben prädestinierte Vertreter für Gentges und Mantsch sind.

Insgesamt sieht sich die HSG also sportlich gerüstet. Nun kommt es darauf an, die fehlende Atmosphäre in Minden zu kompensieren.

(RP)
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