Lokalsport Segler des SK Bayer ziehen eine Bilanz

Segeln · Auch dieses Jahr sammelten die Aktiven vom Elfrather See in den verschiedenen Wettkampfklassen große Erfolge.

Ein erfolgreiches Jahr geht für den Segelklub Bayer Uerdingen zu Ende. Beim Sport-Presse-Brunch zogen die Verantwortlichen eine positive Bilanz. Mit Surfer Vincent Langer holte der Star des Vereins einen WM-Titel und verteidigte die Deutsche Meisterschaft seiner Paradedisziplin Formula, in der er auch den WM-Titel holte, dem Slalom und dem Mehrkampf. Doch er ist nicht der einzige Aktive, der das Jahr 2017 in bester Erinnerung behalten wird. So stellte Bayer auch zwei deutsche Vizemeister, einige NRW-Meister und Top-10 platzierte. Natürlich ist die Lage am Niederrhein ein großer Standortnachteil im Vergleich zu den Segelvereinen in Norddeutschland. Und auch einige Vereine im äußersten Süden können bessere Segelreviere nutzen.

Doch angesichts der Verhältnisse sind die Ergebnisse hervorragend. So zeigt zum Beispiel der Surfer Leon Delle starke Leistungen. Er ist der beste reine Amateur Deutschlands und rangiert aktuell auf Rang neun der Deutschen Rangliste. Im Formula, der Speeddisziplin, ist er sogar sechster und im Slalom siebter. Vor ihm liegen aber ausschließlich Athleten, die mit großen Sponsoren ausgestattet sind und sich voll auf den Sport konzentrieren können.

Und auch die Zukunft sieht hervorragend aus. So sind es vor allem zwei junge Frauen, die aufhorchen lassen. Eine davon ist die 15 Jahre junge Florence Permantier. Seit ihrem sechsten Lebensjahr segelt das Talent und wechselte zur aktuellen Saison aus der Jugendklasse "Optimist" in die Seniorenklasse "Laser Radial". Dabei handelt es sich um eine olympische Bootsklasse, in der der Segler allein auf seinem Boot fährt. "Ich gehe jetzt auf das Abitur zu und habe mich auch deshalb für eine Einzelklasse entschieden, denn da sind Absprachen nicht so schwierig", sagt die Schülerin der Marienschule, die eine Teilname an Olympia als ihr großes sportliches Ziel bezeichnet. Bei der Deutschen Meisterschaft wurde sie auf Anhieb Neunte und gewann gar den ersten Lauf. Als jüngste Teilnehmerin überhaupt überzeugte sie auf der ganzen Linie.

Ähnlich talentiert ist die ein Jahr ältere Annika Kemper. Sie lebt in der Nähe von Aachen, startet aber für Bayer Uerdingen. Ihr Vater wuchs hier auf und ist schon viele jahre Vereinsmitglied. Auch sie wechselte kürzlich aus einer Jugendklasse - in ihrem Falle der "Open Bic"-Klasse - in den Erwachsenenbereich und startet nun in der vorolympischen 29er-Klasse. Dreimal fuhr sie bereits zu Junioren-WM. Im Jahr 2015 gar nach Australien. In der Nähe von Melbourne wurde mit dem Team Vizeweltmeisterin. "Es war eine Wahnsinnserfahrung. Ich habe unglaublich viele Menschen kennengelernt und Freunde auf der ganzen Welt", erzählt sie, die in der Folge ein halbes Austauschjahr in Neuseeland absolvierte. Auch sie träumt von Olympia. Der Wechsel auf die olympische 49er-Klasse wäre vergleichsweise unproblematisch und so könnte der SK Bayer zu noch mehr Weltruhm kommen.

(RP)
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