Krefeld Pinguine Skandal um Ärzte-Team

Wenn es sportlich nicht gerade rund läuft, dann sind Probleme im Umfeld einer Mannschaft nahezu pures Gift. Das trifft derzeit für die Pinguine zu. Nach dem vorletzten Heimspiel gegen Kassel teilte Jiri Ehrenberger dem langjährigen Mannschaftsarzt Dr. Martin Wazinski mit, er könne seine Sachen packen und sei entlassen. Auch Dr. Dirk Niezold, der zweite Teamarzt der Schwarz-Gelben, sei entlassen.

 „Wir haben eine sehr gute Situation, um unseren Platz zu verteidigen und unser Ziel zu erreichen“, sagt Trainer Ehrenberger.

„Wir haben eine sehr gute Situation, um unseren Platz zu verteidigen und unser Ziel zu erreichen“, sagt Trainer Ehrenberger.

Foto: Krefeld Pinguine

Diese Entscheidung traf der Manager nach Absprache mit dem Aufsichtsrat, wie gestern Wolfgang Schäfer der RP mitteilte. Der Geschäftsführer, der selbst nichts von der Entlassung erfahren hatte, wollte sich nicht weiter zu dem Fall äußern: "Das ist ein schwebendes Verfahren."

Besonders im Fall von Dr. Wazinski ist die Entlassung ein Skandal. Der betreut die Spieler nun schon seit 18 Jahren, und das weit über seine eigentlichen Aufgaben als Sport-Mediziner hinaus. Tag und Nacht steht er auch für die Familien der Spieler zur Verfügung.

Noch heute schwärmen ehemalige KEV-Spieler von der medizinischen Betreuung in Krefeld. Trotz seines 60-Stunden-Jobs im Uerdinger Krankenhaus stellt er sich in seiner Freizeit ehrenamtlich sowie mit viel Herz und Leidenschaft zur Verfügung. "Ich bin tief enttäuscht und kann mir nichts vorwerfen", sagte er der RP.

Innerhalb der Mannschaft herrscht großes Entsetzen. "Ich kann diese Entscheidung nicht nachvollziehen. Ich glaube, das ist Politik, und Politik ist normalerweise nicht mein Ding. Aber diese Sache müssen wir klären", sagte Kapitän Herberts Vasiljevs.

Mittlerweile hat sich die Mannschaft in einem Brief an den Aufsichtsrat gegen Wazinskis Entlassung ausgesprochen. Der Aufsichtsrats-Vorsitzende Wolfgang Schulz ist derzeit auf Geschäftsreise. Auch Wilfrid Fabel ist bis Donnerstag nicht vor Ort.

(RP)
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