Lokalsport St. Tönis bleibt in der Liga, Tönisberg zittert

Landesliga · Fußball: Nach dem 1:1 im Derby kommen auf den VfL Tönisberg zwei Endspiele zu, um den Verbleib in der Landesliga noch zu schaffen.

 Der St. Töniser Kapitän Ercan Sendag hst zugepackt und reißt seinen Gegenspieler Okan Demircan um. Während der Tönisberger später das 2:0 verpasste, musste der St. Töniser noch vor dem Ende mit Gelb-Rot vom Feld.

Der St. Töniser Kapitän Ercan Sendag hst zugepackt und reißt seinen Gegenspieler Okan Demircan um. Während der Tönisberger später das 2:0 verpasste, musste der St. Töniser noch vor dem Ende mit Gelb-Rot vom Feld.

Foto: Woolfgang Kaiser

Das Derby der Landesliga zwischen dem VfL Tönisberg und Teutonia St. Tönis sah keinen Sieger. Wie im Hinspiel trennten sich die Teams mit 1:1. Für St. Tönis ist damit der Klassenverbleib gesichert, Tönisberg bekommt zwei weitere "Endspiele", um auch im 18. Jahr in der Landesliga zu bleiben.

Viel stand für die Mannschaft des neuen Trainers Marcus Bister im Heimspielderby gegen den Nachbarn aus St. Tönis auf dem Spiel. Bei einer Niederlage hätte der VfL die Chance, die Klasse aus eigener Kraft zu halten, aus der Hand gegeben. Bister verordnete Tönisberg deshalb zunächst Zurückhaltung, statt stürmischer Offensive. Mit zwei Viererketten sollten die Räume für St. Tönis eng gemacht werden. Dies klappte in den ersten 45 Minuten gut. Die Teutonia kam kaum zum Zug, und deren Trainer Karl-Heinz Himmelmann beklagte an alter Wirkungsstätte: "Wir kommen immer einen Schritt zu spät." Die leichten Vorteile für die Hausherren drücken sich zur Pause auch im Ergebnis aus. Linksverteidiger Gowtham Kugathasan brachte den VfL nach einer Viertelstunde per Freistoß in Führung. Okan Demircan war nach einer halben Stunde nah dran am 2:0, traf aber mit seinem abgefälschten Schuss nur das Lattenkreuz. "Wir waren zu passiv", analysierte Teutonia Coach Himmelmann später. Sein Gegenüber, VfL-Trainer Marcus Bister, ärgerte sich, dass Tönisberg nicht einen weiteren Treffer nachlegte.

Nach dem Seitenwechsel änderten sich die Verhältnisse: St. Tönis fand das richtige Mittel, die nun unsortierte Defensive der Hausherren in Verlegenheit zu bringen. Burhan Sahin lupfte den Ball zum ehemaligen Tönisberger Krisha Penn, der humorlos in den kurzen Winkel traf (1:1, 50. Minute). Zwei weitere gute Möglichkeiten nutzten Erhan Mutlu und Burhan Sahin in dieser Phase nicht. "Sortiert euch wieder, Leute", forderte Bister zunächst vergeblich. Dann holte sich Teutonias Kapitän Ercan Sendag nach rund einer Stunde die Gelb-Rote Karte ab und spielte damit Tönisberg in die Karten. Doch der VfL ließ den Ball zu wenig laufen, verzettelte sich immer wieder. "Das haben wir schlecht gemacht, besonders in Überzahl", resümierte Marcus Bister. St. Tönis konterte gefährlich, dabei war der eingewechselte Brian Günther (80.) mit einem Solo über den halben Platz fast erfolgreich.

Torhüter Martin Hahnen verhinderte den Knockout für den Gastgeber. In der Schlussphase brachten die eingewechselten Kevin Bodden und Kevin Zülsdorf noch einmal Torgefahr für Tönisberg ins Spiel. Zülsdorf lenkte eine Flanke von rechts mit dem Spann in Richtung lange Ecke des Tores, verzog aber knapp (86.). In dreiminütigen Nachspielzeit hämmerten Kugathasan und Zülsdorf erneut auf das Tor, kamen an Christopher Viertmann aber nicht vorbei. "Es ist ärgerlich, dass wir nicht gewinnen konnten. Wir haben 20 Minuten nicht aufgepasst und Teutonia ins Spiel gebracht. Aber die Situation hat sich nicht geändert. Wir haben nun ein weiteren Endspiel", sagte Marcus Bister. Teutonia-Trainer Karl-Heinz Himmelmann: "Unter dem Strich geht das Unentschieden in Ordnung. Wir waren in der zweiten Hälfte wach und spielen gut. Ich hoffe, dass es für Tönisberg reicht, dass sie die Punkte noch holen."

(RP)
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