Lokalsport Stadion: Kreativität und Kompetenz werden benötigt

Krefeld · Wenn heute der Finanzausschuss zusammen kommt, werden erste Weichen gestellt: Was soll mit dem Grotenburg-Stadion geschehen? Die Bestandsaufnahme ist einfach: Das Stadion wurde 1927 erbaut und zuletzt 1975 saniert. Jetzt ist es nur noch teilweise zu nutzen. So könnten zum Beispiel dort keine Fußballspiele der dritten Liga ausgetragen werden. Die Stadt Krefeld steht als Eigentümerin in der Pflicht, allerdings gibt es zahlreiche verschiedene Möglichkeiten - von einer nicht genutzten Stadionruine bin hin zu einem Stadionneubau.

Eine Ortsbesichtigung hat eine große Schar von Krefelder Politikern in der Grotenburg vorgenommen. Da konnten sie sich von dem maroden Ist-Zustand ein Bild machen. Ebenso spannend wäre jedoch, sich anderenorts über den Umgang mit maroden Stadien zu informieren. Das gehört schlicht dazu, wenn man sich auf die Suche nach dem Königsweg macht, um eine moderne Sportstätte zu errichten und ein Millionengrab zu vermeiden.

Eine Möglichkeit dazu hätte sich zum Beispiel gestern geboten, als der KFC Uerdingen zu Gast in Essen war. Dort haben sie sich ein Schmuckkästchen gegönnt, das natürlich seinen Preis hat: 64 Millionen Euro hat die Arena gekostet. Der Ruhrmetropole, die sicherlich auch nicht gerade zu den finanzstärksten Kommunen zählt, war es das wert. Und falls Rot-Weiss Essen eines Tages mal wieder aufsteigen sollte, kann auch dort gespielt werden.

Es gibt allerdings auch einfachere, preiswertere Möglichkeiten. In Aue ist das 1928 erbaute Stadion nicht nur renoviert, sondern auf den neuesten Stand gebracht worden. Der Erzgebirgskreis, auch nicht einer der Reichsten im Lande, sprach sich mit überwältigender Mehrheit für den 20 Millionen Euro teueren Umbau aus. Zwei Jahre lang wurde das Stadion in verschiedenen Bauabschnitten zu einer modernen Arena umgestaltet.

Und die Kollegen in Essen und Aue könnten sicherlich auch die verschiedenen Fördertöpfe benennen, die bei der Finanzierung in Anspruch genommen wurden. Warum soll Krefeld nicht das können, was andere auch können?

(ths)
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