Lokalsport Tim Klessa dank Zielsprint auf Platz drei
Krefeld · Radsport: Die früheren Staubwolke-Fahrer Joshua Huppertz und Tim Klessa erreichten gestern bei "Rund in Fischeln" das Podium.
Er war sich vollkommen sicher und das auch mit Recht. Bereits 20 Meter vor der Ziellinie reckte Roman Kuntschik vom Regio Team SF die Hände in die Höhe. Der Sieg im Eliterennen bei der 38. Auflage von Rund in Fischeln war ihm zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu nehmen. Mindestens ebenso zu würdigen wie das durchweg starke Rennen des Siegers ist der Kampf von Tim Klessa auf der Zielgeraden. Die letzten Meter des Rundkurses vor Augen, gelang es dem Fischelner Lokalmatador, der mittlerweile für das EGN Radsportteam fährt, aus einem Gewühl von Fahrern heraus auf Höhe des 15. Rangs durch einen furiosen Zielsprint noch aufs Treppchen zu fahren. Platz drei steht für Klessa in der Endabrechnung. Einen Rang weiter nach vorne fuhr Joshua Huppertz im Trikot vom RV Komet Delia 09 Köln, der ebenfalls lange Jahre für Fischeln gefahren ist. "Es erfüllt mich mit Stolz zu sehen, wenn die Fahrer, die wir ausgebildet haben, solche tollen Rennen abliefern", freute sich Staubwolke-Pressesprecher Hans Jürgen Mertens.
Er hatte zuvor über viele der 60 Runden ein Rennen gesehen, bei dem trotz eines engen und anspruchsvollen Kurses ein hohes Tempo gefahren wurde. Über weite Strecken konnte sich eine Ausreißergruppe mit sieben Fahrern vom Rest des Feldes absetzen. Ihren Vorsprung hielten die Fahrer konstant zwischen zehn und 30 Sekunden aufrecht. Erst in den letzten Runden vor Schluss wurde die Gruppe eingeholt. In den finalen drei Runden kristallisierten sich dann mehrere Fahrer heraus, die vorne mitfahren konnten und ein Auge aufs Treppchen geworfen hatten. Der Sieger konnte nach 1 Stunde, 45 Minuten und 41 Sekunden dann aber nur Roman Kuntschik heißen. Den verdienten Pokal überreichten ihm Radsportlegende Hennes Junkermann sowie Reiner Schütt vom Sponsor Sparkasse.
Das Eliterennen markierte den Höhepunkt eines rundum gelungenen Radsport-Tages. Im Vorfeld hatten die Veranstalter für die neun Rennen mit 350 Teilnehmern gerechnet; gekommen sind über 500 Fahrer. Auch abseits der Strecke nutzten die Menschen das gute Wetter mit Temperaturen um die 20 Grad und Sonnenschein für einen Ausflug zum Rennen. Schätzungsweise 5000 Menschen fanden zwischen dem Start des Schülerrennens um 9.30 Uhr und dem Ende des Eliterennens gegen 18 Uhr den Weg an die Absperrungen. Besonders begehrt war natürlich die Hafelsstraße mit dem Start-Ziel-Punkt. Schräg versetzt hinter dem Bus der Kommentatoren haben die Verantwortlichen von Staubwolke Fischeln einen Sitzbereich mit Biergarnituren aufgebaut. Kulinarisch konnten die Besucher zwischen selbst gebackenem Kuchen, einer Bratwurst oder Erbsensuppe wählen.
Hans Jürgen Mertens ist froh, dass das Rennen einen so großen Zuspruch erfahren hat. "Es ist heutzutage nicht mehr leicht, ein Straßenrennen auszurichten. Die Ausgaben für Sicherheit haben sich stark erhöht. Außerdem bröckelt der Rückhalt bei Jugend. Die findet eher gefallen an Mountainbiking", weiß der Staubwolke-Sprecher. Der Verein wolle jetzt zunächst die finanzielle Abrechnung abwarten und dann erneut ein Fazit ziehen. Keinen genauen Stand gibt es gleichzeitig von zwei Fahrern, die auf der Strecke gestürzt sind und zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht wurden.