Lokalsport VfB stürzt Teutonia noch tiefer in die Krise

Landesliga · Fußball: Schlusslicht Uerdingen zeigt mehr Kampf und gewinnt das Derby in St. Tönis mit 2:1. Gelb-Rot für Sahin, Rot für Claessen.

 Teutonia St. Tönis (schwarze Trikots) suchte eine spielerische Lösung, sah sich aber einem beherzt kämpfenden VfB Uerdingen gegenüber. Hier beobachtet Yann Erik Feyen (Nr. 20) einen der zahlreichen Zweikämpfe.

Teutonia St. Tönis (schwarze Trikots) suchte eine spielerische Lösung, sah sich aber einem beherzt kämpfenden VfB Uerdingen gegenüber. Hier beobachtet Yann Erik Feyen (Nr. 20) einen der zahlreichen Zweikämpfe.

Foto: Wolfgang Kaiser

Jubel auf der einen, Fassungslosigkeit auf der anderen Seite: Mit 2:1 (0:0) gewann der VfB Uerdingen das für beide Seiten eminent wichtige Abstiegsduell bei Teutonia St. Tönis und schöpft neue Hoffnung im Abstiegskampf. Für die Gastgeber wird die Lage indes brandgefährlich. Sie stürzten nicht nur sportlich in eine immer tiefere Krise. Denn damit einher gehen offenbar große interne Probleme, die die Lage zusätzlich verschärfen. Trainer Ronny Kockel, der seine dritte Niederlage hinnehmen musste, sprach Klartext: "Innerhalb der Mannschaft stimmt es nicht. Ich hoffe, dass wir bald in die Winterpause gehen. Dann werden wir reagieren und aussortieren."

Der Sieg der Gäste war nicht einmal unverdient. Das lag insbesondere am größeren Willen, das Derby für sich zu entscheiden. Etwas, das man den Hausherren nicht in Gänze attestieren konnte. Sie suchten auf kämpferischer Sparflamme stupide eine spielerische Lösung ohne Tempo. So gelang es ihnen zu keiner Zeit, die Gäste nur annähernd unter Druck zu setzen. Bis auf eine Kopfballchance von Mike Müller nach Flanke des emsigen Kerim Gürdal, die VfB-Keeper Fabian Mertens zunichte machte (40.), sprang nichts heraus. Unterm Strich sahen rund 150 Zuschauer erste 45 Minuten, in denen sich auf dem tiefen, holprigen Rasen Not und Elend im Kellerduell gegenüber standen.

Die von großen personellen Problemen gebeutelte Rex-Auswahl rackerte auch im zweiten Abschnitt weiter und profitierte von einer Disziplinlosigkeit von Burhan Sahin, der nach einer Freistoßentscheidung zu seinen Gunsten wegen Meckerns die Ampelkarte sah (55.). Der Platzverweis machte sich in den Spielanteilen nicht bemerkbar, spornte die Gäste aber spürbar an. Sie witterten nun einen möglichen Sieg, und Alexander Haybach, der als Kapitän auch die Antreiberrolle gut verkörperte, nutzte seine Chance zum 0:1 (62.). Einen ähnlichen Typen, der in schwierigen Situationen voran geht, suchte man bei den Gastgebern vergeblich. Immerhin kam noch einmal Hoffnung auf, als Andreas Kus nach einer Ecke des eingewechselten Gowtham Kugathasan per Kopf den Ausgleich erzielte (82.). Die Freude währte aber nur kurz. Als Roger Claessen ein Laufduell mit Daniel Friesen verlor, zog der Teutone die Notbremse. Claessen sah "Rot", und Boris Vertkin verwandelte den fälligen Elfmeter zum entscheidenden 1:2 (87.). Eine Szene, die Kockel auch nicht unkommentiert ließ: "Wir haben zuletzt fünf Elfmeter gegen uns bekommen und drei Platzverweise. Auch das spricht Bände."

VfB-Coach Stephan Rex war mit dem Spielausgang natürlich hoch zufrieden: "Insgesamt haben wir mehr gezeigt, dass wir dieses Spiel nutzen wollen. Ich bin stolz auf meine Mannschaft, die viele Rückschläge hinnehmen musste."

(RP)
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