Lokalsport VfR Fischeln wacht erst am Ende auf

Krefeld · Der Fußball-Oberligist tritt bei der 1:2-Niederlage in Ratingen über weite Strecken wie ein Absteiger auf. Trotzdem ist nach dem Anschlusstreffer ein Punktgewinn noch möglich. David Machnik scheidet früh verletzt aus.

 Fischelns Torhüter Hendrik Sauer bleibt in dieser Szene Sieger gegen den Ratinger Orhan Dombayci; Simon Kuschel kann nicht mehr eingreifen.

Fischelns Torhüter Hendrik Sauer bleibt in dieser Szene Sieger gegen den Ratinger Orhan Dombayci; Simon Kuschel kann nicht mehr eingreifen.

Foto: Blazy

Der VfR Fischeln konnte die Vorlage der Konkurrenz nicht nutzen. Denn die Krefelder kassierten ihrerseits eine verdiente 1:2 (0:2)-Niederlage bei Ratingen 09/14 und haben weiterhin einen gehörigen Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze. Mit der gestrigen Leistung darf man sich auch sicher keine Hoffnungen auf ein Happyend machen. Denn was die Grün-Weißen gegen einen keineswegs übermächtigen Gegner über weite Strecken zeigten, war einfach zu wenig. Trainer Josef Cherfi wurmte hinterher die verpasste Chance: "Ein Sieg wäre für uns ein Bonus gewesen. Das ist das Einzige, was mich ärgert. Aber kein Invest, kein Ertrag."

Der VfR geriet schon früh auf die Verliererstraße. Weil die Fischelner Defensive nicht im Bilde war, gelang Imsail Cakici bereits in der siebten Minute die Führung. Nur sechs Minuten später verhinderte Hendrik Sauter mit einer Glanzparade sogar das mögliche 2:0 (13.). Zu diesem Zeitpunkt hatten die Krefelder schon den ersten Wechsel hinter sich, denn David Machnik schied mit einer Oberschenkelverletzung aus und musste durch Dustin Orlean ersetzt werden. Ohne Machnik lahmte das Spiel der Gäste.

Allerdings hatten auch die Hausherren spielerisch nicht allzu viel zu bieten. Das änderte aber nichts an ihrer Überlegenheit in der ersten Halbzeit. So ging auch der zweite Treffer vor dem Pausentee in Ordnung. Wieder leistete sich der VfR eine gedankliche Auszeit, ließ eine Flanke zu und der sträflich allein gelassene Orhan Dombayci überwand Sauter zum 2:0. Der Abstiegskandidat aus dem Krefelder Süden notierte nur eine gute Chance durch Youngster Gianni Wittenberg (17.).

Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit hätte Ratingen bereits erhöhen können, vergab diese Chance aber ebenso kläglich wie die zweite nach gut einer Stunde. Die Gastgeber mussten sich schließlich nicht steigern, um einem ungefährdeten Sieg entgegen zu steuern. Denn die Cherfi-Elf hatte zunächst nichts entgegen zu setzen und überbot sich mit Fehlpässen in allen Mannschaftsteilen. "Mit dieser Leistung haben wir in der Oberliga auch nichts zu suchen", meinte Fischelns Präsident, der der Mannschaft angesichts der schwierigen personellen Lage allerdings keinen Vorwurf machen wollte. Seine Worte waren gerade verhallt, da wurde es urplötzlich noch einmal spannend, weil Ratingens Torschütze Dombayci nach einem Handspiel Gelb-Rot sah und Christos Pappas den fälligen Handelfmeter zum 1:2 verwandelte (78.). Der VfR drängte in der Schlussphase noch auf den Ausgleich. Besonders durch die Einwechslung des jungen Luca Esposito kam auf der Außenbahn noch einmal richtig Belebung ins Spiel. So kamen die Gäste auch noch zu guten Möglichkeiten durch Michael Andres (86.) und Robert Norf (88.), so dass eine Punkteteilung durchaus noch möglich gewesen wäre.

"Wir sind viel zu spät aufgewacht", monierte Cherfi, der Esposito nach der Partie hervor hob. "Man konnte sehen, dass er in der nächsten Saison höher spielen will. Bei vielen anderen Spielern war nicht zu erkennen, dass sie in der nächsten Saison noch Oberliga spielen wollen."

(RP)
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