Lokalsport Vincent Langer ist Weltmeister

Krefeld · Surfen: Der Surfer des Segelklubs Bayer Uerdingen gewann die Königsdisziplin seiner Sportart.

 Vincent Langer (rechts), der dem Segelklub Bayer uerdingen angeschlossen ist, gewann vor Sylt zum ersten Mal den Weltmeistertitel in der Formula-Kategorie.

Vincent Langer (rechts), der dem Segelklub Bayer uerdingen angeschlossen ist, gewann vor Sylt zum ersten Mal den Weltmeistertitel in der Formula-Kategorie.

Foto: CW/Multivan Windsurf Cup, mediahouse-one

Vincent Langer hat in seiner Karriere als Surfer schon so manchen Titel gewonnen. Im Slalom wurde er 2015 und 2016 Weltmeister, seit 2013 ist er ununterbrochen nationaler Champion, und im vergangenen Jahr wurde das Mitglied des Segelklubs Bayer Uerdingen als Surfer des Jahres ausgezeichnet. In diesem Jahr nun hat er einen großen Schritt getan, genau diesen Titel zu verteidigen: Vor Sylt gewann er jetzt zum ersten Mal in seiner Karriere die Weltmeisterschaft in der Formula-Kategorie. Diese gilt unter den Windsurfern als Königsdisziplin, weil sie taktisch ungemein anspruchsvoll ist - und als Formel Eins auf dem Wasser gilt. Die Boards aus Carbon sind nur einen Meter breit, und eine Segelfäche von 12,5 Quadratmetern sorgt bereits bei Windstärke 2 (das sind Geschwindigkeiten zwischen sechs und 11 Stundenkilometern) für Tempo 50 auf dem Wasser.

Lokalsport: Vincent Langer ist Weltmeister
Foto: thomas burblies

"Das war vor allem für mich selbst eine ganz große Überraschung", erzählte Langer gestern im Gespräch mit unserem Medium. "Ich gehöre zwar zum Bereich der guten Fahrer, aber Favorit war ich deshalb noch lange nicht. Bislang war der fünfte Platz mein bestes Ergebnis bei der Formula-WM." 14 Läufe, so viele wie noch nie bei einer WM, galt es vor Sylt zu bestehen. Langer gewann vier davon, ansonsten schaffte er es konstant auf die Podiumsplätze. "Das hat letztendlich auch für den Sieg gesorgt", sagte er, der am vorletzten Tag auch einen Materialbruch am Segel wegsteckte und dadurch die Führung zwischenzeitlich wieder abgeben musste.

Doch letztlich kam er am besten mit den schwierigen Bedingungen vor Sylt zurecht. Der auflandige, starke Wind sorgte für hohe Wellen und eine starke Strömung, was nicht allen der 50 Startern lag. "Mir kommt da zugute, dass ich drei Mal im jahr für längere Zeit vor Sylt trainiere, daher kannte ich die Bedingungen", erläutert Langer.

So kam es im letzten Rennen zum alles entscheidenden Duell zwischen Vincent Langer und Steve Allen. Der Australier hätte einen Sieg mit mindestens zwei Plätzen Abstand für den Titelgewinn gebraucht. Doch weil der Niederländer Casper Boumann das letzte Rennen gewann, war der Weg für Langer frei. Dass er in diesem Rennen nur als Sechster ins Ziel kam, spielte keine Rolle mehr, der Titel war ihm nicht mehr zu nehmen.

Lange Zeit, die Akkus wieder aufzuladen, hat der 30-Jährige übrigens nicht. Bereits in anderthalb Wochen steht für ihn der nächste Wettbewerb auf dem Programm. Vom 15. bis 18. Juni treffen sich die besten deutschen Windsurfer in Grömitz, um sich in den Disziplinen Racing, Slalom und Wave zu duellieren. Im Ostseebad ist Vincent Langer übrigens Titelverteidiger des deutschen Windsurfcups.

(RP)
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