KFC Uerdingen Virus grassiert vor dem Derby

Krefeld · Fünf Spieler des Fußball-Regionalligisten hat es erwischt. Die medizinische Abteilung ist in Alarmbereitschaft. Kevin Pino Tellez wird separiert und bekommt Geländeverbot. Maximilian Beister wird aufgepäppelt.

 Kevin Pino Tellez darf nicht mehr auf das Gelände des KFC Uerdingen.

Kevin Pino Tellez darf nicht mehr auf das Gelände des KFC Uerdingen.

Foto: samla

Fünf Spieler des Regionalligisten hat es erwischt. Die medizinische Abteilung ist in Alarmbereitschaft. Kevin Pino Tellez wird separiert und bekommt Geländeverbot. Maximilian Beister wird aufgepäppelt.

Stefan Krämer hat Sorgen. Der Erfolgstrainer des KFC Uerdingen, der im März kam und unter dessen Leitung die Mannschaft 22 von 24 möglichen Punkten geholt und die Tabellenführung zurückerobert hat, bereiten aber nicht etwa der kommende Gegner oder seine Schützlinge Sorgen, sondern ein Magen-Darm-Virus. "Ich hoffe nicht, dass wir uns allesamt diesen Virus eingefangen haben", sagt er vor dem Spiel bei Borussia Mönchengladbach II (Mittwoch, 19 Uhr). "Das hätte fatale Auswirkungen, wenn er jetzt reihum geht. Das können wir in der englischen Woche nicht brauchen."

Am schlimmsten hat es Kevin Pino Tellez erwischt. Der 23 Jahre alte Deutsch-Spanier, der beim 1:0-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf II für den nach seiner fünften Gelben Karte gesperrten Tanju Öztürk auf der Sechser-Position spielte, war beim Arzt. Der jedoch stellte fest, dass die Verstimmung bakteriell ist. "Wir haben ihn sofort separiert und nicht mehr zur Mannschaft gelassen", berichtet Krämer. "Er darf das Trainingsgelände nicht mehr betreten."

Etwas glimpflicher scheint Maximilian Beister davon zu kommen. Der Schütze des Siegtores vom Sonntag, der nach nicht einmal einer Stunde entkräftet das Feld verließ, war natürlich ebenfalls beim Arzt, der jedoch Entwarnung gab. "Bei ihm liegt nichts Bakterielles vor", sagt der Coach. "Aber er ist noch blass und geschwächt. Der Virus hat ordentlich Körner gekostet, hinzu kamen die sommerlichen Temperaturen. Aber wir tun alles, um ihn aufzupäppeln."

Vor dem gestrigen Training war aber nicht nur der Virus Thema in der Kabine, sondern auch noch einmal das Spiel vom Sonntag. "Wir haben uns über das Ergebnis gefreut, nicht aber über die Leistung", sagte Krämer, der seinen Schützlingen per Video vorführte, was ihm nicht gefallen hat. "Es gab viele Szenen, in denen wir versucht haben, direkt zu spielen", erklärt er. "Der zweite Kontakt ist aber oft der sinnvollere, weil der zeitliche Nachteil durch die Qualität des Zuspiels wettgemacht wird." Lieber also die Ruhe bewahren und den Ball sauber abspielen anstatt mit hohem Tempo und ungenau, denn dann droht ein schneller Ballverlust. Ticki-Tacka, One-Touch-Fußball also nicht um jeden Preis.

Krämer hatte aber auch gesehen, dass einige Spieler einfach nicht an ihrem Limit gespielt haben. "Aber das ist kein Problem. Kein Team der Welt spielt die komplette Saison immer gut. Allerdings zeichnet es eine Spitzenmannschaft aus, dass sie die Spiele, in denen sie eine schlechtere Leistung bringt, erfolgreich gestaltet." Das ist dem KFC am Sonntag gelungen.

So groß die Freude darüber ist, so klar ist aber auch, dass es am Mittwoch bei Borussia Mönchengladbach II einer Steigerung bedarf. "Das ist eine sehr gute U23-Mannschaft, auch wenn sie anders als in den Vorjahren diesmal nicht ganz oben mitspielt", sagt Krämer. "Da ist viel Tempo drin. Das wird ein extrem schwieriges Auswärtsspiel."

Anders als die Düsseldorfer verfügen die Fohlen über eine körperlich robuste Mannschaft, die auch einige kopfballstarke Spieler in ihren Reihen hat. "Und sie haben auch gestande Führungsspieler", weiß Krämer, der dabei vor allem an den 29 Jahre alten italienischen Torjäger Giuseppe Pisano denkt oder den gleichaltrigen Kapitän und Abwehrchef Oliver Stang.

Auf wie vielen Positionen Krämer sein Team wegen des Virus' ändern muss, wird sich erst am Mittwoch entscheiden. Eines aber ist sicher: Für Kevin Pino Tellez kehrt Tanju Öztürk auf die Sechser-Position zurück.

(ths)
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