"Masters-WM" im Hockey Weltmeister gesucht

Krefeld · In der Sporthalle Horkesgath beginnen am morgigen Donnerstag die Masters-Weltmeisterschaften im Hockey für Damen und Herren. Das Turnier gab es bislang noch nie. Aus Deutschland sind sechs Mannschaften am Start.

Morgen früh beginnt in Krefeld eine Weltmeisterschaft. Ab 9.30 Uhr wird in den beiden Sporthallen an der Horkesgath gleich in drei verschiedenen Altersklassen die beste Hockey-Mannschaft der Welt gesucht. Masters-WM nennt sich die Veranstaltung, und das bedeutet, dass bei diesem Turnier Spieler im fortgeschrittenen Sportleralter den Krummstock schwingen. In drei Kategorien wird gespielt: bei den Herren in der Altersklasse der Über 40- und 50-Jährigen und bei den Damen, die ebenfalls der Generation 40 plus angehören.

Bis zum Sonntag steigt diese Weltmeisterschaft in Krefeld, und sie ist die erste offizielle dieser Art in der Historie des Hockeysportes. Nicht die einzige Premiere übrigens: Ein Länderspiel in der Halle gab's bei den Masters noch nie. 25 Mannschaften werden nun ab morgen an den Start gehen. Deutschland ist in den drei Altersklassen jeweils mit zwei Teams vertreten, mit einer Mannschaft, die sich German Eagles nennt, und das andere schlicht Deutschland. Die meisten Teilnehmer starten in der Altersklasse der Männer über 40, nämlich zehn auf zwei Gruppen verteilte Teams. Bei den Damen sind acht Mannschaften in zwei Gruppen dabei, lediglich eine Gruppe gibt's bei Männer über 50, in der nach dem Modus "Jeder gegen Jeden" der Titelträger ermittelt wird.

Für Krefeld schließt sich als Ausrichter ein kleiner Kreis. Bereits 2006 gab es im Schlepptau zur damals in Mönchengladbach ausgetragenen Feldhockey-Weltmeisterschaft eine WM mit 17 Seniorenmannschaften. Die lief seinerzeit aber noch nicht unter dem Siegel des Welthockeyverbandes, war also sozusagen nur eine inoffizielle WM. Jetzt also steigt die erste offizielle Hallen-WM, und natürlich ist es da umso prestigeträchtiger, dort gut abzuschneiden - vor allem natürlich für die deutschen Mannschaften. Schließlich gilt Deutschland als Hochburg in Sachen Hallenhockey und hofft als Gastgeber natürlich auch auf den Heimvorteil.

"Es ist schwierig, die Mannschaften überhaupt einzuschätzen, geschweige denn, einen Favoriten auszumachen", sagt Dirk Wellen, der Vorsitzende der Crefelder HTC, für Deutschlands Herren 50 spielt und natürlich auch hofft, erfolgreich abzuschneiden. "Wir haben uns mit dem Team schon zu Lehrgängen getroffen. Ich selbst habe, übrigens zum ersten Mal, mit meinem Sohn zusammen trainiert (Niklas Wellen gewann im vergangenen Jahr mit der deutschen Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen in Rio die Bronzemedaille, die Red.) . Und ich muss schon sagen, mit den Leuten in meinem Alter ist es schon einfacher", sagt er augenzwinkernd.

Überhaupt ist der Ehrgeiz der Sportler ziemlich groß. "Wir haben vor zweieinhalb Wochen einen Kaderlehrgang in Düsseldorf abgehalten", erzählt Michael Dittmer, der für Deutschlands 40er antritt. "Alle nehmen die WM extrem ernst. Als der Kapitän am Ende dann die Teilnehmer vorgelesen hat, die mitspielen dürfen, hörte man regelrecht eine Stecknadel fallen."

Die Geräuschkulisse dürfte dann ab heute anders werden. Schließlich ist der Eintritt zur WM frei, und natürlich freuen sich die Spieler über zahlreiche Fans zur Unterstützung - eine Weltmeisterschaft in der eigenen Stadt erlebt man ja schließlich auch nicht alle Tage.

(RP)
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