Fahrgäste eingeklemmt "Flasher" soll nach Stromausfall am Dienstag wieder laufen

Krefeld · Eine gelockerte Schraube löste am Sonntagabend im 65 Meter hohen Fahrgeschäft Flasher auf der Sprödentalkirmes einen Kurzschluss aus. Zehn Fahrgäste blieben für 40 Minuten eingeklemmt. Dienstag ab 14 Uhr soll der Betrieb normal weiterlaufen.

Es dauerte etwa 40 Minuten, bis die Fahrgäste nach dem Stromausfall aus dem "Flasher" befreit waren.

Es dauerte etwa 40 Minuten, bis die Fahrgäste nach dem Stromausfall aus dem "Flasher" befreit waren.

Foto: WhatsApp-Leserreporter René

Das Gerät der Schaustellerfamilie Hanstein aus Bremen ist eine 65 Meter hohe und bis zu 120 Stundenkilometer schnelle Überschlagsschaukel mit zwei Gondeln, die sich drehen. 40 Minuten blieben zehn Fahrgäste eingesperrt, befanden sich zeitweise 65 Meter über dem Boden. Laut Feuerwehr musste eine Frau im Anschluss an die Rettung wegen Kreislaufproblemen ins Krankenhaus gebracht werden. Grund für den Stromausfall war eine gelockerte Schraube in einem sogenannten Schleifring, die einen Kurzschluss auslöste, wie Betreiber Sascha Hanstein mitteilte.

 Der Flasher ist 65 Meter hoch und zwei drehende Gondeln.

Der Flasher ist 65 Meter hoch und zwei drehende Gondeln.

Foto: Str�cken,Lothar

Der Vorfall auf der Sprödentalkirmes geschah gegen 21 Uhr: Als die Fahrgäste der einen von zwei Gondeln nach der dreiminütigen Fahrt aussteigen wollten, ließ sich der hydraulisch betriebene Sperrbügel vor ihren Körpern nicht lösen. Währendessen hingen die Fahrgäste der anderen Gondel oben in der Luft. Betreiber Sascha Hanstein registrierte Angst bei einigen Fahrgästen: "Sie gerieten in Panik, hatten Platzangst; es ist ja normal, dass das passiert." Er entschied sich dann, zunächst die oben wartenden Fahrgäste aussteigen zu lassen, indem er den Flasher drehte. Das komplette Fahrgeschäft ließ sich noch bedienen, weil der Stromausfall nur eine Gondel betraf. Die eingeklemmten zehn Fahrgäste hingen nun allerdings oben in der Luft. Anschließend fuhr Hanstein diese Gondel wieder herunter und versuchte mit Spezialkräften, die Bügel mechanisch zu lösen. "Rund 40 Minuten dauerte die Aktion ungefähr", so Hanstein.

Feuerwehr, Polizei und Krankenwagen wurden um 21.13 Uhr hinzugerufen. Ermittlungen haben Polizei und Staatsanwaltschaft bisher nicht aufgenommen. "Es gab ja keine Verletzten", sagte eine Polizeisprecherin. Sascha Hanstein betonte, dass zu keiner Zeit Gefahr für die Fahrgäste bestanden habe. Auch die Fahrgäste oben hätten nicht kopfüber gehangen, wie bei normalem Fahrbetrieb. "Wir üben ein Rettungsszenario jede Woche." Der TÜV habe den Flasher zuletzt im August 2015 geprüft und keine Mängel festgestellt.

Feuerwehr, Polizei und Krankenwagen wurden um 21.13 Uhr hinzugerufen.

Feuerwehr, Polizei und Krankenwagen wurden um 21.13 Uhr hinzugerufen.

Foto: Str�cken,Lothar

Am Samstag hatte es ebenfalls einen Zwischenfall beim Flasher gegeben. Gegen 20.30 Uhr stand das Gerät still. "Da war eine Bremsscheibe defekt", berichtete Sascha Hanstein. Am Dienstag um 14 Uhr soll der Flasher wieder in Betrieb genommen werden. Hanstein wartete am Montag noch auf Ersatz-Relais, die aus Holland geliefert wurden. "Solange nicht 1000-prozentige Sicherheit besteht, läuft der Flasher nicht", betonte Hanstein.

Bereits 2012 gab es in Hamburg einen Zwischenfall mit dem Flasher, damals noch im Besitz einer anderen Familie. Acht Personen hingen bei der Hamburger Kirmes am Dom 20 Minuten in 65 Metern Höhe fest. Hanstein: "Damals war das Problem, dass die Stromversorgung generell lahm lag."

Die Sprödental-Kirmes dauert bis zum 11. Oktober; etwa 100 000 Besucher werden erwartet.

(RP)
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