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Krefeld Stadt ist "tatenlos beim Thema Prostitution"

Krefeld · CDU-Ratsfrau Simone Roemer übt massive Kritik an der aktuellen Haltung der Krefelder Verwaltung.

Straßenstrich Krefeld: Neue Ritterstraße bei Tag
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Neue Ritterstraße: Der Straßenstrich in Krefeld bei Tag

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Foto: Bastian Königs

"Gleichgültigkeit, Ignoranz und Tatenlosigkeit," wirft CDU-Ratsfrau Simone Roemer, Mitglied des interfraktionellen Runden Tisches zum Thema "Prostitution", den zuständigen Dienststellen der Stadtverwaltung angesichts der "unhaltbaren, unwürdigen und unmenschlichen Missstände" vor, die bei der Wohnungsprostitution in Krefeld festzustellen seien. Die Politikerin bezieht sich dabei auf die Kritik des Polizeipräsidenten Rainer Furth an dem "massiven Problem der Wohnungsbordelle zwischen der 'Alte Linner Straße' und "Seidenstraße".

Furth hatte davor gewarnt, über die Debatte über Straßenprostitution die aus polizeifachlicher Sicht viel verheerendere Situation in Wohnungsbordellen zu vergessen. "In einer interfraktionellen Runde, in der Frauen aller Parteien zusammenarbeiten, wurde der Stadtverwaltung eindrücklich geschildert, wie grauenhaft die Situation der Prostituierten in den Wohnungen ist", so Roemer. "Die Medien haben darüber berichtet, trotzdem wird die Verwaltung nicht tätig.

Das grenzt für mich an unterlassene Hilfeleistung. Mitten in unserer Stadt verrichten die Frauen ihren Dienst unter unwürdigen gesundheitlichen, hygienischen und sozialen Bedingungen in Wohnungen und bordellähnlichen Betrieben." Roemer, die sich bereits vor Jahren vor Ort ein Bild gemacht hat, ist geschockt, dass sich die Situation offensichtlich immer noch nicht verbessert hat. Aus Sicht der Polizei war schon damals die Lage in Wohnungsbordellen alarmierend und die Bedingungen für die Prostituierten dort menschenverachtend.

Die Polizei sprach von 20 Objekten mit 60 Wohnungen, in denen Hunderte Prostituierte arbeiteten. Dass die Stadt und an deren Spitze Oberbürgermeister Frank Meyer, das zulasse und dies nicht unterbinde, sei - so Roemer - "ein Skandal", zumal die Stadt Krefeld über das Bau- und Gewerberecht Einflussmöglichkeiten auf die Szene habe und es möglich sei, die "unhaltbaren Zustände in der Wohnungsprostitution in Krefeld" durch zusätzliche Kontrollen zu unterbinden und damit zu verhindern.

Es sei sehr bedauerlich, dass sich die Verwaltung dazu offenbar nicht bereit oder in der Lage sehe, erklärte die CDU-Politikerin.

(jon)
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