Krefeld Stadt sammelt Informationen über die Mobilität ihrer Bürgerschaft

Krefeld · Die Verwaltung verschickt in diesen Tagen 7000 Fragebogen nach dem Zufallsprinzip an Krefelder Haushalte. Die anonyme Befragung soll den Planern detaillierte Hinweise über die Mobilität liefern.

 Benutzen Krefelder für kurze Strecken ihr Auto oder setzen sie sich aufs Fahrrad? Auf diese und andere Fragen möchten die Planer in der Stadtverwaltung durch eine Fragebogenaktion in 7000 Haushalten Antworten bekommen.

Benutzen Krefelder für kurze Strecken ihr Auto oder setzen sie sich aufs Fahrrad? Auf diese und andere Fragen möchten die Planer in der Stadtverwaltung durch eine Fragebogenaktion in 7000 Haushalten Antworten bekommen.

Foto: TL

Die Krefelder liefern ungewollt und ungefragt ihren Mobilfunkanbietern jede Menge Daten über ihre Bewegungen und Aufenthalte im Stadtgebiet. Auch die Verwaltung der Stadt Krefeld hat ein Interesse daran, möglichst viel über die so genannte Nahmobilität ihrer Bürger zu erfahren. Ganz legal. Wer nutzt wann, zu welchem Zweck, welches Transportmittel, um zum Ziel zu kommen? Welche Rolle spielen Fußgänger, Radler, Autofahrer und Nutzer des Öffentlichen Personennahverkehrs im Gesamtkontext?

"Die Ergebnisse einer solchen Befragung und Auswertung liefern wichtige Hinweise für die Stadtplanung und -entwicklung", sagte Norbert Hudde, Leiter des Fachbereichs Planung in der Krefelder Stadtverwaltung, gestern in Uerdingen. Gemeinsam mit seinen Kollegen Klaus Hillmer und Martina Foltys-Banning sowie Kathrin Henninger vom Aachener Ingenieurbüro Helmert stellte er eine Aktion vor, die Ende des Monats beginnt.

In diesen Tagen erhalten 7000 Krefelder Haushalte Post von Oberbürgermeister Frank Meyer. Darin werden sie gebeten, an einer anonymisierten Befragung über ihr Mobilitätsverhalten teilzunehmen. Die auf diese Weise ermittelten Daten sind wichtige Grundlagen für zukünftige städtische Planungen in Bezug auf Rad-, Fuß- und Kraftfahrzeug-Verkehr aber auch für die Entwicklung von Wohn- und Gewerbeflächen. Unter anderem wollen die städtischen Planer aktuelle Daten zum Modal-Split erhalten, der Verteilung der Wege auf die verschiedenen Verkehrsarten. Denn aus dem Mobilitätsverhalten und der Wahl der Verkehrsmittel lassen sich wichtige Rückschlüsse für die Priorisierung von Planungen ableiten.

Die 7000 Haushalte wurden für diese Befragung nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. Die Teilnahme ist freiwillig. Doch wünschen sich die städtischen Planer einen möglichst hohen Rücklauf. "Je mehr Fragebogen wir ausgefüllt zurückerhalten, desto passgenauer können wir für die Zukunft planen", erläutert Hudde. "Im Grunde helfen die Teilnehmenden nicht nur uns, sondern sich selbst, indem sie uns an ihren Wegen und somit ihre Mobilitätsbedürfnisse teilhaben lassen. Mit jeder Rückmeldung steigt zudem die Zuverlässigkeit der Ergebnisse."

Bis zum 12. Mai haben die Teilnehmer Zeit, einen zugesandten Fragebogen auszufüllen, ihn online auszufüllen oder sich auf Wunsch telefonisch interviewen zu lassen. In der Mobilitätsbefragung wird nach zurückgelegten Wegen, genutzten Verkehrsmitteln (Rad, Bus, Auto) und den Wegezwecken (Einkaufen, Arbeit, Freizeit) an einem normalen Werktag gefragt. Selbst wenn an diesem Tage keine Wege außer Haus unternommen werden, ist das von Interesse. Zur Disposition stehen nur der Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. Montag und Freitag fallen als Pendlertage ebenso als untypisch weg wie das Wochenende.

Außen vor bei der Erhebung, deren Ergebnisse im August in den zuständigen Ausschüssen des Stadtrats vorgestellt werden sollen, bleiben der von Einpendler und Käufern und Besuchern aus dem Umland erzeugte Verkehr. "Wir glauben dennoch an eine hohe Aussagekraft der Resultate der Befragung", erklärte Hudde.

Die Befragung ist anonym und mit den Datenschützern abgestimmt. Auf den Fragebögen gibt es keinerlei Hinweise, mittels derer die Befragten zur identifizieren sind. Als Dankeschön und zusätzlichen Ansporn für die Teilnahme haben Sponsoren Preise wie ein Apple iPad zur Verfügung gestellt, die unter allen Teilnehmenden verlost werden.

Fragen zur Mobilitätsbefragung in Krefeld beantwortet Klaus Hillmer vom Fachbereich Stadtplanung unter Telefon 02151 36603722 oder per E-Mail an klaus.hillmer@krefeld.de.

(sti)
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