Krefeld Stadt soll PCB-Belastung in Schulen messen

Krefeld · Die Stadt Krefeld soll städtische Gebäude auf die PCB-Belastung hin überprüfen. Dies fordert die CDU-Fraktion in einem Antrag für den Verwaltungsausschuss. Hintergrund ist die Befürchtung, dass vor allem Schüler und Studenten in Deutschland täglich mehr krebserzeugendes PCB einatmen, als es die Weltgesundheitsorganisation für tolerabel hält. Zwar sei seit 1978 die Beimischung von PCB in Baustoffen verboten, doch gase PCB auch noch nach Jahrzehnten aus belasteter Fugenmasse und Farben aus.

In einer neuen Analyse für das Bundesumweltamt werde kritisiert, dass die Belastung der Raumluft mit PCB nach einer wissenschaftlich längst überholten PCB-Richtlinie bewertet wird, berichtet die Fraktion. Diese Richtlinie orientiere sich an veralteten toxikologischen Erkenntnissen aus dem Jahr 1994. Schon 2003 habe die Weltgesundheitsorganisation die täglich tolerable Aufnahmemenge von PCB um den Faktor 50 gesenkt. Doch habe das bislang keine Auswirkungen auf die in Deutschland gültige PCB-Richtlinie. Die Konsequenz: Nach aktueller Gesetzeslage sind Arbeiter mit Schadstoffkontakt besser vor der Aufnahme hoher PCBKonzentrationen geschützt als Nutzer öffentlicher Gebäude. "Schülern, Studenten, Lehrern und Professoren wird zugemutet, in Räumen zu arbeiten, die nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation um den Faktor 50 zu viel PCB enthalten", erklärt die Fraktion.

(vo)
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