Krefeld Stadt will Kasernengelände kaufen

Krefeld · Das Areal der ehemaligen Kaserne am Forstwalder Stockweg soll für Wohnbebauung genutzt werden. Dort könnten 60 Häuser entstehen.

 Das Kasernengelände liegt nach Abbau der Zeltstadt brach.

Das Kasernengelände liegt nach Abbau der Zeltstadt brach.

Foto: TL

Die Stadt Krefeld möchte das ehemalige Kasernengelände in Forstwald kaufen. Mit Schreiben vom 27. Januar wurde der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) ein grundsätzliches Interesse am Erwerb der Fläche signalisiert, für den Fall, dass die BImA sich entschließen sollte, das Gelände zu veräußern. Das teilte eine Stadtsprecherin jetzt auf Anfrage mit. Die BImA wird nun ihrerseits, erklärt Sprecherin Silvia Auffahrt, der Stadt Krefeld das Gelände zum Kauf anbieten.

Die Fläche ist noch bis Ende April an das Land NRW vermietet, das dort Flüchtlinge unterbringen wollte. Das Lager wurde jedoch nie bezogen und wieder abgebaut. Wie berichtet, hat die Stadt Krefeld zunächst eine Erstzugriffsoption. Sie kann das Gelände direkt erwerben, ohne dass von der BImA ein Bieterverfahren initiiert wird. Ein Gutachten für die Wertermittlung wird in Auftrag gegeben, sobald die "planungsrechtlich zulässige Nutzung hinreichend verbindlich feststeht". Der Kaufpreis wird also davon abhängen, welche Nutzung von der Stadt für das Gelände vorgesehen ist. Das heißt: Wird gebaut, ist der Kauf des Geländes teurer, als wenn aufgeforstet wird. Die Absichten der Verwaltung, im Forstwald Wohnbebauung zu errichten, sind offensichtlich: In der letzten Ratssitzung wurde die ehemalige Kaserne bereits als Baugebiet im Rahmen der Nachverdichtung präsentiert. 60 Wohneinheiten könnten demnach dort umgesetzt werden.

Das ruft nun die alten Kontrahenten "Für Bebauung" beziehungsweise "Für Aufforstung" wieder auf den Plan. Dass die jeweiligen Positionen nicht neu sind, wurde jetzt in der Sitzung der Bezirksvertretung West deutlich. Wie vor rund drei Jahren, als es um die Eintragung im Flächennutzungsplan ging, plädierten CDU und FDP mit altbekannten Argumenten weiterhin für die Aufforstung; Grüne und SPD finden eine moderate Bebauung sinnvoll. Im Flächennutzungsplan, der im Oktober 2015 wirksam geworden ist, ist das Areal für Wohnbebauung ausgewiesen.

Die Stadt hätte in jedem Fall ausreichend Zeit, das Kaufangebot zu prüfen. Silvia Auffahrt erklärt, dass so ein Kaufverfahren meist zwischen sechs Monaten und zwei Jahren dauert. Falls die Stadt Krefeld sich gegen einen Kauf entscheidet, wird die BImA andere Verwertungsoptionen prüfen und voraussichtlich ein Bieterverfahren einleiten.

(RP)
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