Krefeld Stadt will Lösung für den Verberger "Piccadilly Circus" suchen

Krefeld · Und wieder die Marcelli-Kreuzung: Jetzt soll eine zweite Fahrspur für Geradeaus-Fahrer und eine Zusatzbrücke eingerichtet werden

 Verberg ist nicht London - aber die Marcelli-Kreuzung ist dennoch ein Hot-Spot.

Verberg ist nicht London - aber die Marcelli-Kreuzung ist dennoch ein Hot-Spot.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Eine neue Lösung für das Problem "Marcelli-Kreuzung" rückt in greifbare Nähe. Die Stadt will prüfen, ob dort eine zusätzliche Brücke für Radfahrer und Fußgänger errichtet werden kann, um das Nadelöhr Verbergs zu entlasten.

Wolfgang Merkel (SPD), Bezirksvorsteher Ost, nannte die Kreuzung gestern beim Ortstermin den "Piccadilly Circus" von Krefeld. Natürlich hinkt der Vergleich, denn im Unterschied zur runden Anmutung des Londoner Platzes hat die Kreuzung von Moerser Straße und Heyenbaumstraße/Hökendyk Ecken. Und ganz so belebt wie der Piccadilly Circus, früher als "Mittelpunkt der Welt" bezeichnet, ist sie auch nicht. Für viele Autofahrer im Berufsverkehr wird es dennoch eng, wenn sie minutenlang an der Ampel warten, weil die Fahrspur der Moerser Straße zu eng ist, um zwei Autos gleichzeitig die Durchfahrt zu gewähren. Das Problem konkret: Wenn Autos aus Norden kommend links in Höhe des Gasthofes Marcelli in die Heyenbaumstraße einbiegen, müssen die Pkw dahinter warten; der Verkehr staut sich. Immer wieder erdreisten sich Autofahrer dann, den Radweg als Ausweichroute zu benutzen. Seit Jahren bewegt das Thema die Politik in Verberg.

Die sich nun anbahnende Lösung findet parteiübergreifend Zustimmung. Bezirksvorsteher Wolfgang Merkel hatte Vertreter aus Politik und von Bürgervereinen zum Gipfeltreffen an die Kreuzung eingeladen. Seine Idee: Die Moerser Straße im Bereich der Einmündung zum Hökendyk verbreitern, eine Spur für Linksabbieger, eine für Geradeausfahrer einrichten. Der Radverkehr und Fußgängerverkehr soll dann verschwenkt werden in Richtung Westen. Eine neue Brücke über einen Graben soll es diesen Verkehrsteilnehmern erlauben, anschließend wieder den Radweg Moerser Straße in Richtung City zu befahren. Lutz Schröder vom Tiefbauamt der Stadt versprach, dies zu prüfen. Er hält die Pläne für plausibel, mahnte aber an, dass Krefeld sich im Nothaushalt befinde. Er wies auch darauf hin, dass gerade erst 2008 dort die Ampelanlage erneuert wurde. Ihn störe es auch, dass das illegitime Fahrverhalten einiger Autofahrer dort durch eine Neuplanung quasi belohnt werde.

Chancen bietet aber eine geplante Baumaßnahme an der Moerser Straße: Die Stadtwerke bauen dort Kanäle, dafür soll westlich der Moerser Straße im Bereich des Radwegs eine Ersatztrasse gebaut werden. Im Bereich des Hökendyks müsste wohl ohnehin eine Behelfslösung über einen Graben gefunden werden. Die, so schlug die Politik vor, könne doch dauerhaft bestehen bleiben, wenn man mit den Stadtwerken spreche. Womit die Marcelli-Kreuzung doch noch eine große Ähnlichkeit zum Piccadilly-Circus gewönne: Denn auch der ist seit seiner Fertigstellung 1819 x-fach verändert worden.

(RP)
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