Krefeld Stadt zieht erste Sturmbilanz: 100 Bäume mit Totalschaden

Krefeld · Nach dem starken Unwetter vom Pfingstmontag hat die Stadt jetzt auf Anfrage eine erste Schadensbilanz erstellt. Stadtsprecher Manuel Kölker teilte mit, dass in 100 Fällen Bäume im Bereich von Straßen, Grünanlagen, Öffentlichen Einrichtungen, Friedhöfen und Wäldern total zerstört worden seien.

 Auch auf dem Campus Fichtenhain riss der Sturm Bäume nieder.

Auch auf dem Campus Fichtenhain riss der Sturm Bäume nieder.

Foto: Thomas Lammertz

Das Unwetter am Pfingstmontag hat sowohl kleine als auch große Bäume, Flachwurzler, Herzwurzler und Tiefwurzler, Nadel- und Laubgehölz getroffen. Krefeld ist zwar weit weniger betroffen vom Pfingst-Unwetter als die Städte Düsseldorf oder Essen. Finanziell trifft es aber Krefeld, wo in den vergangenen Jahren zahlreiche Bäume wegen Krankheitsbefall gefällt werden mussten, hart. Allein das Nachpflanzen eines Straßenbaums koste im Durchschnitt 3880 Euro. Zum Vergleich: 2014 standen wegen der Nothaushaltslage nach erster Berechnung der Stadt nur 25.000 Euro für Neuanpflanzungen von Straßenbäumen zur Verfügung.

Der städtische Fachbereich Grünflächen wird mit den Aufräumarbeiten noch mindestens zwei Wochen beschäftigt sein. Die Baumbestände würden auf Gefahrenstellen geprüft - Mitarbeiter des Grünflächenamtes begutachten die Bäume mit Kontrollfahrten. Die anstehenden Grünpflegearbeiten wie Rasenpflege und Gehölzpflege stellt die Stadt jetzt hintenan, da fast die gesamte "Mannschaft" mit den Aufräumarbeiten beschäftigt ist. Bei kritischen Bäumen erfolgt die "Sturm-Kontrolle" durch die zertifizierten Baumkontrolleure. Rund 20 Baumkontrolleure sind zur Zeit in Krefeld im Einsatz.

U76 fällt weiter aus

Bei Neuanpflanzungen will die Stadt besonders darauf achten, dass die Bäuume das veränderte Klima vertragen - längere Trockenperioden, erhöhte Strahlungsenergie, unregelmäßige Niederschläge. "Der Aspekt der Unwettersituation spielt hierbei keine Rolle", teilt Stadtsprecher Kölker mit. Vielmehr muss der steigenden Anzahl an Krankheiten und Schädlingen, die die Bäume schwächen, Rechnung getragen werden. In Krefeld seien in den letzten Jahren verstärkt die Arten Blumenesche, Ungarische Eiche, Kobushi- Magnolie, Schnurbaum, Feldahorn und Hainbuche als "Zukunftsbäume" gepflanzt worden.

Auch Bahnfahrer müssen weiter mit Behinderungen rechnen: Die Rheinbahn teilte mit, dass die Stadtbahnlinie U76 zwischen Krefeld und Düsseldorf noch nicht wieder fährt und verwies auf Schienenersatzverkehr. Zuerst hatte es gehießen, dass die Linie seit Montagmorgen auf Teilabschnitten wieder fahre. Dies hat die Rheinbahn mittlerweile korrigiert.

(RP)
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