Alte Synagoge Gedenken an die Pogromnacht am 9. November 1938

Krefeld · Mit einem Appell, rechtsextremer Hetze zu begegnen und jeder Form von Unterdrückung und Diskriminierung zu widerstehen, erinnerte Oberbürgermeister Frank Meyer gestern der Pogromnacht vor 78 Jahren, in der Nazis in Deutschland und Österreich 1400 Synagogen niedergebrannt, Wohnungen und Geschäfte verwüstet und zahlreiche Juden misshandelt hatten. "Die Gräuel, die damals geschehen sind, sind in unserem Land geschehen - und es wäre ein schwerer Fehler, sie mit dem tröstlichen Mäntelchen des ,lange her, lange vorbei' zu überdecken", sagte Meyer vor mehr als 100 Teilnehmern bei einer Gedenkfeier am Mahnmal an der Petersstraße - dort, wo 1938 die Krefelder Synagoge stand, bis auch sie niedergebrannt wurde.

 Vor 78 Jahren: Auch die Synagoge in Krefeld brannte in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938.

Vor 78 Jahren: Auch die Synagoge in Krefeld brannte in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938.

Foto: Verein Stiftung Dr. Isidor Hirschfelder

Mit einem Appell, rechtsextremer Hetze zu begegnen und jeder Form von Unterdrückung und Diskriminierung zu widerstehen, erinnerte Oberbürgermeister Frank Meyer gestern der Pogromnacht vor 78 Jahren, in der Nazis in Deutschland und Österreich 1400 Synagogen niedergebrannt, Wohnungen und Geschäfte verwüstet und zahlreiche Juden misshandelt hatten. "Die Gräuel, die damals geschehen sind, sind in unserem Land geschehen - und es wäre ein schwerer Fehler, sie mit dem tröstlichen Mäntelchen des ,lange her, lange vorbei' zu überdecken", sagte Meyer vor mehr als 100 Teilnehmern bei einer Gedenkfeier am Mahnmal an der Petersstraße - dort, wo 1938 die Krefelder Synagoge stand, bis auch sie niedergebrannt wurde.

 Oberbürgermeister Frank Meyer sprach gestern am Platz an der alten Synagoge an der Petersstraße.

Oberbürgermeister Frank Meyer sprach gestern am Platz an der alten Synagoge an der Petersstraße.

Foto: Lothar Strücken

Mit Blick auf Vergangenheit und Gegenwart wurde Meyer deutlich: "Wenn ich sehe, wie heute in Landstrichen, die eine minimale Quote von Migranten aufweisen, ein ganzer Mob einen Bus mit Flüchtlingen attackiert, wenn ich lese, wie in den sozialen Netzwerken üble Hetze stattfindet - bis hin zu dem Wunsch, die Gaskammern wieder in Betrieb zu setzen, auch wenn ich Teile des Wahlprogramms rechtspopulistischer Parteien lese oder höre, was Vertreter dieser Partei manchmal von sich geben, dann finde ich das nicht nur abscheulich und menschlich unerträglich, sondern auch vollkommen geschichtsvergessen."

Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Michael Gilad, erinnerte in seinen Worten an den Brand der vier Krefelder Synagogen, gleichzeitig verwies er aber auch auf die Situation der Menschen aus Libyen, Afghanistan und Syrien, die heute ebenfalls vor Gräueltaten auf der Flucht seien: " Mehr als 100.000 Menschen suchen Schutz in Europa. Wir müssen Zeichen setzen, dass man friedlich zusammenleben kann." Rabbiner Mendel Wagner sprach abschließend ein gemeinsames Gebet.

(RP)
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