Krefeld Stadtparkfreunde machen ernst: Projekt Hängebrücke ist realistisch

Krefeld · Eine Hängebrücke soll den durch einen Gewässer getrennten Stadtpark Fischeln verbinden. Der Förderverein wartet jetzt auf die Verwaltung.

Die Förderer des Stadtparks Fischeln treiben ihre Planung voran, die durch die Straße Mühlenfeld und ein Baggerloch getrennten Hälften des Fischelner Stadtparks mit einer Hängebrücke zu verbinden. Vieles hängt jetzt daran, wie die weitere Planung der Krefelder Stadtverwaltung für eine benachbarte Tennisanlage aussieht.

Gestern Abend präsentierte der Vorsitzende des Stadtpark-Fördervereins, der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Bernd Scheelen, bei der Jahreshauptversammlung ein Video einer Hängebrücke in der Schweiz, die bald in Krefeld installiert werden könnte. Im vergangenen Frühjahr war Scheelen mit anderen Vereinsmitgliedern nach dort gereist, um sich Varianten von Hängebrücken anzuschauen.

110 Meter lang soll die Krefelder Hängebrücke werden, sie wäre die längste ihrer Art in NRW.

Zwei Brücken haben Vereinsmitglieder in der Schweiz besichtigt, wobei ein breiteres Modell bevorzugt wird. "Die Brücke, die wir zuerst begangen haben, war nur 80 Zentimeter breit und schwankte", berichtete Bernd Scheelen unserer Zeitung. Manche aus der Gruppe seien irritiert gewesen, weil man durch die Brücke hindurch nach unten schauen konnte. "In der Schweiz war dies nötig, weil dort Schneemassen fallen können." Für Krefeld sei eine Brücke mit vollständig durchsichtigem Boden nicht nötig. Scheelen ist von der Idee einer Hängebrücke überzeugt, will aber für Fischeln eine größer dimensionierte Brücke, mindestens 1,80 Meter breit. "Die Brücke soll begehbar sein für alle, und es müssen auch zwei Rollstühle nebeneinander die Brücke befahren können." Der Stadtpark war mit der Vereinsgründung ab 1993 durch Pflanzung mehrerer Bäume zwischen Kölner Straße und der Straße Mühlenfeld entstanden und ab 2002 auf den westlichen Teil erweitert worden. Die östliche und die westliche Hälfte werden seitdem durch die Straße Mühlenfeld und einen Baggersee getrennt. Die Brücke soll verbinden, was zusammengehört.

Maximal 500 000 Euro werde die Brücke kosten, sagt Scheelen. Er erinnert in diesem Zusammenhang an frühere Kostenkalkulationen, die von mindestens zwei Millionen Euro ausgingen. Zwischenzeitlich war sogar über die Verlegung der Hafendrehbrücke nach Fischeln diskutiert worden.

Vor konkreten weiteren Schritten warten die Stadtpark-Förderer nun auf die Verwaltung. Die Planung der Stadt wird zeigen, ob eine Finanzierung möglich wird. Bekanntlich liegt das Gewässer, über das die Brücke führen soll, direkt neben der Anlage des Fischelner Tennisclubs 1972. Die Platzanlage soll im Zuge der Fusion mit den Tennisfreunden Fischeln, deren Anlage südlich an der Anrather Straße liegt, ausgebaut werden.

Finanziert werden soll dies, indem die Stadt die Platzanlage der Tennisfreunde veräußert und darauf Wohnbebauung zulässt. Bernd Scheelen hofft, dass aus dem Erlös dieses Verkaufes Geld bleibt für die Hängebrücke. Wenn die Stadt einen Teil dazugebe, werde der Förderverein über das Einwerben von Spenden und Fördermittel von Bund und Land zu helfen versuchen.

(sep)
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