Krefeld Stadtrallye: Heimatkunde für Grundschüler

Krefeld · Regelmäßig bietet die Jugendkunstschule der Bürgerinitiative rund um St. Josef eine Erkundungstour mit 17 Stationen durch die Krefelder Innenstadt. Wir begleiteten die 21 Viertklässler der Bismarck-Schule.

 Am Figurenbrunnen am Südwall müssen die Kinder mit Hilfe des Rallyehefts herausfinden, wer Friedrich von der Leyen oder Mechthild von Kleve waren.

Am Figurenbrunnen am Südwall müssen die Kinder mit Hilfe des Rallyehefts herausfinden, wer Friedrich von der Leyen oder Mechthild von Kleve waren.

Foto: Linda Schumilas

Wie sah die Arbeit eines Webers aus, und wer waren die Mennoniten? Diesen und weiteren Fragen zur Stadtgeschichte sind jetzt 21 Viertklässler der Bismarck-Grundschule mit Sylvia Esters, Stadtführerin und stellvertretende Leiterin der Jugendkunstschule der Bürgerinitiative Rund um St. Josef, und ihrer Kollegin Judith Lohmann nachgegangen.

Ungeduldig warten die Kinder vor dem Haus der Bürgerinitiative an der Corneliusstraße auf den Start zur Stadtrallye "Krefeld - Die vier Wälle". An 17 Stationen erkunden sie Krefelds Geschichte. In den Rallyeheften, die jedes Kind zu Beginn bekommt, stehen Informationen zu den Stationen und Aufgaben, die zu lösen sind. Zunächst suchen die Schüler nach dem Haus Nummer 65 an der Stephanstraße - ein altes Weberhäuschen. Im Rallyeheft erfahren die Kinder, was ein Weberwinkel ist, wie die Arbeit eines Webers aussah und was Bobinen und Spulen sind. Dann zeichnen sie das Weberhäuschen und rechnen aus, wie alt das 1711 erbaute Haus heute ist.

Am Figurenbrunnen am Südwall lesen die Grundschüler in ihren Heften nach, wer Friedrich von der Leyen oder Mechthild von Kleve waren. Dann geht es weiter zum Seidenweberdenkmal "Meister Ponzelar", das an die vielen Hausweber erinnert, die früher in Krefeld lebten.

Am Platz "An der Alten Synagoge" an der Marktstraße wird den Kindern im Rallye-Heft erklärt, wieso die Synagoge in der Pogramnacht 1938 zerstört wurde. Vom früheren Eingangstor der Mennonitenkirche - dem ältesten aufstehenden Gebäudeteil der Innenstadt aus dem Jahr 1692 - führt die Rallye zum Floh'schen Haus an der Ecke Carl-Wilhelm- und Friedrichstraße und weiter zum Rathaus.

"Wieso trägt der Heilige Dionysius den Kopf in der Hand?" - diese Frage stellt sich den Kindern an der Dionysiuskirche. Auf dem Platz finden die Grundschüler wenige Meter entfernt den Gedenkstein für die teils aus Krefeld stammendenden ersten Deutschen, die 1683 nach Amerika ausgewandert waren.

Am ehemaligen Hülser- und Fischelner Tor an der Hochstraße sowie am Schwanenmarkt erleben die Kinder weitere Jahrhunderte voller Krefelder Geschichte. Vor der Alten Kirche entdecken sie das Denkmal von Graf Hermann von Moers und notieren, was sie auf der Bildtafel vor dem Eingang des ehemaligen Gasthauses "Et Bröckske" erkennen können und was dieses plattdeutsche Wort bedeutet.

Die letzte Station ist das Kaiser-Wilhelm-Museum am Karlsplatz. Dort müssen die Kinder die Fragen beantworten, was für eine Figur auf dem Dach des Museums steht, und um welche historische Persönlichkeit es sich bei der großen Marmorstatue neben dem Museum handelt.

Zum Abschluss der vierstündigen Stadtrallye erhalten die Schüler Seidenbändchen und eine Urkunde für die erfolgreiche Teilnahme.

Die Stadtrallye wird bis zu vier Mal im Monat angeboten. Grundschulen können sich bei der Bürgerinitiative Rund um St. Josef unter Telefon 02151-843840 zu den Stadtrallyes anmelden.

(RP)
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