Krefeld Stahldorf: Erster Spatenstich für LED-Minarett der Moschee

Krefeld · Für die muslimische Gemeinde in Stahldorf ist es ein historischer Tag - und für Krefeld auch: Am 3. Oktober, 15.30 Uhr, erfolgt der erste Spatenstich für den Bau eines Minaretts der Yunus-Emre-Moschee am Saxhof.

 Die Yunus-Emre-Moschee im Bereich Obergath 166 / Am Saxhof 2 bekommt ein neues Minarett und eine neue Fassade, die von Edelstahl- und Glaselementen aus Stahldorf geprägt sein wird.

Die Yunus-Emre-Moschee im Bereich Obergath 166 / Am Saxhof 2 bekommt ein neues Minarett und eine neue Fassade, die von Edelstahl- und Glaselementen aus Stahldorf geprägt sein wird.

Foto: Thomas lammertz

Das Minarett soll ein Bekenntnis zur Moderne sein: Der Turm wird mit LED-Beleuchtung als Lichtinstallation sichtbar sein. Die beiden oberen Teile symbolisieren als ineinander verkeilte Zylinder die Zusammengehörigkeit von Ost und West. "In dieser Moschee spiegelt sich die Entwicklung der Gastarbeiter in Deutschland wider", sagte gestern Mehmet Demir, Sprecher der Yunus-Emre-Gemeinde. Die Stahldorfer muslimische Gemeinde gibt es seit 1985. Zunächst haben sich die Gläubigen in einem improvisierten Gebetsraum an der Tackheide zum Gebet getroffen, später in einem Haus hinter der Stahldorfer Sparkasse. "In den 90ern ist das Bewusstsein gewachsen: Wir bleiben hier, wir müssen weg vom Provisorium und etwas tun", skizziert Demir die Entwicklung. 1997 erfolgte dann der Umzug auf das heutige Gelände der Moschee am Saxhof. Minarett und Moschee sind Bekenntnisse in architektonischer Gestalt: Bekenntnis zur Stahldorfer Heimat und zum nachbarschaftlich-friedlichen Zusammenleben aller Religionen. Passend dazu sind zum ersten Spatentisch, der mit Musik, Ansprachen und einem Fest begangen wird, auch Vertreter der christlichen Konfessionen und der jüdischen Gemeinde Krefelds eingeladen.

Das Minarett wird rund 25 Meter hoch sein - bewusst deutlich niedriger als die Stahldorfer Kirchen. Auch wird es bewusst keine Muezzinrufe geben - es soll ein "stilles Minarett" werden, ein Symbol für die Verbindung zum Spirituellen, wie es in den Planunterlagen heißt. Die Gestaltung von Turm und Fassade sei "weltweit fast einmalig", hatte Architekt Tayfun Atilir von AAP-Architekten in Düsseldorf, selbst gebürtiger Krefelder, bei der Plan-Vorstellung gesagt. Eine vergleichbar moderne Konstruktion finde man allenfalls noch in London. Die LED-Lichter können je nach religiösen Feiertagen wie Ramadan wechseln - das ganze Ensemble solle "zeitlos, modern, pragmatisch" sein (wir berichteten ausführlich). Die Kosten belaufen sich auf rund 160 000 Euro und werden von der Gemeinde aufgebracht. Erst am Wochenende sei in der Moschee ein Basar gewesen, dessen Erlös dem Bau zugutegekommen sei, berichtet Demir.

(vo)
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