Krefeld Star-Trek - ein Krefelder greift nach den Sternen

Krefeld · Heute zeigt das WDR die dritte Folge der Reihe "Unser Land in den 70ern". Ralf Hammerschmidt erzählt über seine Star-Trek-Liebe.

 Stolz präsentiert Ralf Hammerschmidt seine Sammlerstücke. Im Hintergrund stapeln sich die alten VHS Kassetten der Star Trek Serie.

Stolz präsentiert Ralf Hammerschmidt seine Sammlerstücke. Im Hintergrund stapeln sich die alten VHS Kassetten der Star Trek Serie.

Foto: Lammertz Thomas

Zur Begrüßung streckt Ralf Hammerschmidt die Hand in die Luft und spreizt Mittel- und Ringfinger grinsend zu einem V - der Vulkanische Gruß, wie es im Fachjargon der Fernsehserie Star Trek heißt. Der 53-Jährige ist ein echter Trekkie, ein Fan wie er im Buche steht. Nun wurde auch das WDR auf ihn aufmerksam: In der Sendung "Unser Land in den 70ern" tritt er in der dritten Folge, die sich rund um das Jahr '72 dreht - das Jahr, in der die Kultserie erstmals im deutschen Fernsehen zu sehen war -, als Star Trek Experte auf.

"Die Serie setzte sich einfach von dem ab, was damals so im Fernseher lief: Columbo, Bonanza, Unsere kleine Farm. Auf einmal lief da auch Science-Fiction mit großen Weltallschlachten und beeindruckenden Raumschiffen.", erinnert sich Hammerschmidt. Damals, 1972, sei er mit seinen acht Jahren zwar begeistert gewesen, heute sehe er die Serie aber mit ganz anderen Augen: "Gene Roddenberry schuf damals eine Metapher auf unsere Lebenswelt mit positivem Anstrich. Dahinter steckte eine eigene Philosophie. Die Charaktere waren tiefsinnig und die Zukunftsversion - gerade der technologische Aspekt - realistisch gehalten." Tatsächlich sei vieles, was in den 1960er und 70er Jahren noch Fiktion war heute Realität - Science-Fiction eben und keine "Märchen", wie Hammerschmidt die populärkulturell erfolgreiche Star Wars Reihe einordnet. Nur mit dem "Beamen" hapert es auch heute noch.

Die Begeisterung für Raumschiffe und alles, was mit dem Kanon der Star Trek Serie zu tun hat, ist bis heute geblieben. Hammerschmidt sammelt vor allem Miniaturen der Raumschiffe, aber auch Sammelkarten und was er sonst in die Finger bekommt: "Aber nur kleinere Gegenstände. Es gibt ja auch Raumschiff Nachbildungen, die fast Originalgröße haben. Aber wenn ich damit anfange, weiß ich bald nicht mehr, wo ich das unterbringen soll.", sagt er schmunzelnd. Bereits jetzt füllt sein buntes Sammelsurium zahlreichen Vitrinen und Schränke im heimischen Wohn- und Arbeitszimmer.

 Die Miniaturfiguren aus Star Trek "Next Generation": Data, Picard und Riker. Im Hintergrund der Klingone Worf.

Die Miniaturfiguren aus Star Trek "Next Generation": Data, Picard und Riker. Im Hintergrund der Klingone Worf.

Foto: Lammertz Thomas

Beim Sammeln wollte er es aber nicht belassen, sondern auch mit Menschen in Kontakt treten, die seine Begeisterung teilen. So organisiert er auf Facebook Gruppen mit insgesamt mehr als 7000 Mitgliedern der Fangemeinschaft - darunter die "größte Gruppe im deutschsprachigen Raum".

Da "Macher" Hammerschmidt aber besonders den direkten Kontakt schätzt, ging er noch einen Schritt weiter und gründete das "Trekdinner Krefeld". Seit 2015 trifft sich die Krefelder Fangemeinschaft - immer am ersten Samstag des Monats ab 19 Uhr im "Jule's Papp", Königstraße 153. "Dinner" ist dabei nicht unbedingt wörtlich zu verstehen: es wird gefachsimpelt, Fanfilme laufen oder Teilnehmer duellieren sich in der Kunst des Star Trek Kartenspiels. "Für mich verbindet Star Trek Generationen. Die Alterspanne bei unserem Dinner geht von zehn bis 70 Jahren.", schwärmt er.

 Captain James Tiberius Kirk, verkörpert von William Shatner, im Hintergrund. Im Vordergrund die "Enterprise".

Captain James Tiberius Kirk, verkörpert von William Shatner, im Hintergrund. Im Vordergrund die "Enterprise".

Foto: Lammertz Thomas

Der enorme Zeitaufwand, den sein Hobby fordert, sei für seine Familie kein Problem - im Gegenteil: "Meine Frau unterstützt mich in meinem Hobby, weil sie die Serie auch gerne guckt." Und auch sein Sohn greife ihm unter die Arme: als Programmierer kreierte er nicht nur die "Trek Dinner"-Website, sondern auch eine eigene App für die Gruppe - unter den vielen aktiven Trek Dinner Treffs, die es auf der ganzen Welt gibt, ein Alleinstelungsmerkmal.

Dass sogar das WDR auf ihn aufmerksam geworden ist, habe ihn begeistert. Seine Wohnung sei während des zehnstündigen Drehtages auf den Kopf gestellt worden und auch mit Spezialeffekten habe das Team nicht gegeizt, gibt er einen kleinen Vorgeschmack auf die heutige Sendung.

Die dritte Folge der Sendung "Unser Land in den 70ern" läuft im WDR heute, Freitag den 25. August, um 20:15 Uhr unter dem Titel "Als wir nach den Sternen griffen - 1972". Der Krefelder Ralf Hammerschmidt ist dabei einer der Protagonisten.

(RP)
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