Krefeld Starke E-Bikes gelten als Kleinkrafträder

Krefeld · Anders als bei einem E-Bike, das auch oberhalb von 25 km/h Elektro-Hilfe gibt, braucht der Fahrer eines Pedelec keinen Mofa-Führerschein. Wer die Räder per Ständer am Auto transportieren will, muss auf die Stützlast achten.

 Ein modernes Pedelec ermöglicht vergnügliches, weil leichtes Vorwärtskommen über größere Strecken.

Ein modernes Pedelec ermöglicht vergnügliches, weil leichtes Vorwärtskommen über größere Strecken.

Foto: mise

Wer Radfahrer fröhlich und ohne größere Anstrengung einen Berg aufwärts radeln sieht, der kann sicher sein, dass dort ein E-Bike oder ein Pedelec im Spiel ist. Mit beiden durch Elektronik unterstützte Varianten lässt es sich aber nicht nur leichter fahren, man kann auch längere Strecken als mit einem normalen Fahrrad zurücklegen - und man steigt häufiger mal aufs Zweirad. Was aber ist der Unterschied zwischen einem Pedelec und einem E-Bike? Ein Pedelec ist ein Fahrrad mit elektrischer Hilfe, die den Radler bis zu 25 km/h bei eigenem Krafteinsatz unterstützt. Theoretisch kann mit einem solchen Rad auch schneller gefahren werden. Das ist aber nur erlaubt, wenn das Rad - in der Praxis wohl eher selten - aus eigener Kraft angetrieben wird.

Für den Fall, dass es an einer Rampe oder einem Berg richtig steil wird und der Radler es vorzieht abzusteigen, gibt es beim Pedelec auch eine Schiebehilfe, die das Vorwärtskommen auf den Beinen erleichtert. Diese Schiebehilfe darf das Rad ohne Zutun des Fahrers nur bis sechs km/h fortbewegen. Alle Räder, deren elektrische Unterstützung über diese sechs oder die besagten 25 km/h hinaus geht, werden als E-Bikes bezeichnet.

Rechtlich gelten E-Bikes nicht als Fahrräder, sondern als Kleinkrafträder. Fahrer von E-Bikes müssen also mindestens 15 Jahre sein, weil sie einen Mofa-Führerschein brauchen. Früher vorwiegend von älteren Personen genutzt, fragen inzwischen auch schon 20-Jährige nach Pedelecs, die, wie oben erwähnt, sportlicherweise auch ohne elektrische Unterstützung gefahren werden können. Mittlerweile gibt es auf dem Markt neben Trekkingrädern sogar auch Mountainbikes, die mit Akkumulatoren versehen sind.

Für 80 bis 100 Kilometer reicht der Akku eines Pedelecs oder E-Bikes in der Regel. Weiteres hängt von äußeren Faktoren ab wie dem Gewicht des Fahrers, seiner Trittfrequenz, der Anzahl der Stopps, den Windverhältnissen und dem Luftdruck der Reifen. Aufgeladen werden die Akkus wie Handys. Dazu wird ein Ladekabel an den Akku angeschlossen und in die Steckdose gesteckt. Der Akku kann dazu aus der Halterung am Fahrrad gelöst werden. Befindet sich eine Steckdose in der Nähe, kann der Akku auch am Fahrrad befestigt bleiben. Lithium-Ionen-Akkus machen es möglich, dass nach jedem Gebrauch wieder nachgeladen werden kann.

Preislich liegen Räder mit Elektrounterstützung bei rund 2000 Euro. Wer solche Räder auf einem Fahrradträger hinten am Auto transportieren möchte, um seine Radtour in größerer Entfernung vom Heimatort zu beginnen, muss unter Umständen mit weiteren Kosten rechnen: Da die Elektroräder mit 20 bis 30 Kilogramm rund zehn Kilo schwerer als normale Fahrräder sind, muss das Auto eine entsprechend hohe Stützlast der Anhängerkupplung aufweisen. Bei kleineren Autos kann sie zu gering sein, so dass sich - und das hat es schon gegeben - ein E-Bike-Fan ein größeres Auto hat anschaffen müssen.

(RP)
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