Krefeld Stimmung in Krefelder Wirtschaft ist positiv

Krefeld · Freiberufler, Gewerbetreibende und Handwerker zählen zu den Stützen der regionalen Wirtschaft. Doch wie beurteilen sie ihre wirtschaftliche Situation, vor welchen Herausforderungen stehen sie? Auskunft gibt die zweite Geschäftskunden-Studie für Krefeld, zu der ein Meinungsforschungsinstitut im Auftrag der Commerzbank bundesweit 3000 Geschäftskunden befragte, darunter 100 am Standort Krefeld. Die Stimmung in Krefeld ist demnach gut. "Auch wenn sich das Neugeschäft nicht bei allen verbessert hat, freuen sich mehr als die Hälfte unserer Geschäftskunden über eine stabile Auftragslage. Und das sind mehr als doppelt so viele als im Vorjahr", sagt Marcel Krug, Niederlassungsleiter der Krefelder Commerzbank. "Auch der Ausblick auf das kommende Jahr ist positiv: Krefelder Geschäftskunden sind deutlich optimistischer als im Vorjahr - mit 33 Prozent hat sich die Zahl der Optimisten fast verdreifacht."

Die Studie deckte auch Krefelder Defizite auf: Nur die Hälfte der Geschäftskunden ist im Internet aktiv und erledigt höchstens ein Drittel seiner Geschäftstätigkeit über mobile Kanäle. Zwei Drittel der Befragten in Krefeld halten Investitionen in EDV oder mobile Kommunikation für wichtig. Krefelder Geschäftskunden setzen sich damit vom Bundesdurchschnitt ab, der diese Investitionen für weniger wichtig hält. Nur ein Viertel der Krefelder Geschäftskunden ist für die Kommunikation mit den Kunden im Netz aktiv und über mobile Seiten, Apps oder soziale Medien erreichbar. Ein Fünftel berichtet von negativen Erfahrungen. Allen gemein ist die Furcht vor digitalen Angriffen aus dem Netz.

"In dieser reservierten Haltung dem Netz gegenüber liegt für unsere Bank eine Herausforderung für die Zukunft", urteilt Zipper, der genau beobachtet hat, dass mehr als der Hälfte der Betriebe noch immer in traditioneller Weise zur Begleichung der Leistungen eine Rechnung zugeschickt wird. Lastschrift und Kreditkarte werden von den Kunden kleinerer Unternehmen noch kaum genutzt. "Das ist ein elementarer Mangel, denn immer mehr Konsumenten nutzen für ihre Anschaffungen sowohl das Ladengeschäft mit seiner persönlichen Beratung wie auch die Information über das Netz," urteilt Bankchef Krug. Anfang Dezember 2015 wollen die deutschen Banken mit "paydirect" ein neues Bezahlsystem anbieten, das neueste Sicherheitssoftware bietet und im Gegensatz zu ausländischen Konkurrenten wie PayPal auf einen Zwischenhändler verzichtet.

Bei der Finanzierung ihrer Investitionen bleiben Krefelder Geschäftskunden konservativ. Der Großteil wird aus dem laufenden Geschäftsbetrieb und zu jeweils 17 Prozent aus Rücklagen, Krediten und Leasing finanziert.

(oes)
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