Temperamentvoll gelang der Einstieg in den ersten Satz Allegro des Quartetts in c-Moll für Klavier und drei Streicher, mit dem der junge Strauss bei einem Wettbewerb auf sich aufmerksam machte. Bernd Kaufmann, im Hauptberuf Arzt, in der Gruppe Pianist und Leiter, und die drei Streicher Harald Sattler (Violine), Barbara Wendler (Viola) und Jutta de la Haye (Cello), unter sich recht synchron, mussten zu Anfang noch ein bisschen ums gemeinsame Timing kämpfen und auch um die akustische Balance zwischen ihren Instrumenten. Wo es ein Wechselspiel gab zwischen Tasten und Saiten, da begannen sich diese Unstimmigkeiten zu lösen, und immer klarer wurde der gute dynamische Aufbau der Interpretation erkennbar. Im rhythmisch pointierten 2. Satz Scherzo kam die ausdrucksstarke Anlage der Komposition sehr schön zur Geltung.

Cello und Violine hatten je ein Duett mit dem Pianisten in einem ausgewählten Satz aus den Werken Sonate in F-Dur, opus 6 und Sonate in Es-Dur, opus 18, wobei sie Kaufmann die Führung überließen. Die verdiente er sich durch spieltechnische Souveränität und stilsicheren Gestaltungswillen. Auch als Begleitpianist für Mezzosopranistin Andrea Konings bewährte er sich. Mit angenehmer, wohl dosiert geführter Stimme und klar textorientierter Artikulation trug sie acht um das Thema Liebe kreisende Lieder vor. Der Sehnsucht, der erfüllten Liebe, der späten Liebe und dem Trennungsschmerz verlieh sie Ausdruck, wobei ihr "Die Nacht" und "Morgen" besonders stimmungsvoll gelangen und viel Applaus eintrugen.

Den gab es am Ende auch für das gesamte Ensemble, das sein Konzert mit dem dritten und vierten Satz - Andante und Vivavce - des zum Auftakt begonnenen Opus 13 beschloss.