Krefeld Stolperfalle an der Baustelle Neusser Straße

Krefeld · Noch ruhen die Baustellen an Neusser-, Gladbacher- und Hansastraße. Bald könnte es weitergehen.

 Gertrud Kremer ist selbst schon an der Baustelle gefallen.

Gertrud Kremer ist selbst schon an der Baustelle gefallen.

Foto: vo

Wer über Krefelds Einkaufstraße flaniert und dabei in Richtung Hauptbahnhof geht, der muss sich am Ende in Acht nehmen. Noch immer erwartet Passanten vor dem Hansazentrum ein großer Baustellen-Bereich, der sich über Neusser-, Gladbacher- und Hansastraße erstreckt. Arbeiter wird man an dieser Stelle jedoch vergeblich suchen. Denn seit März ruhen die Bauarbeiten, da die Firma am 27. März Insolvenz angemeldet hat. Dafür gibt es dort Stolperstellen, die besonders Anwohner dieses Bereiches verärgern.

Gertrud Kremer ist Anwohnerin der Neusser Straße und mit ihren 81 Jahren noch regelmäßig zu Fuß in der Innenstadt unterwegs. Die Baustelle vor ihrer Haustür stört sie zunehmend, wie sie berichtet. "Es geht und geht nicht weiter, dabei ist der Bereich sogar gefährlich. Ich weiß von mehreren älteren Frauen, die schon über Unebenheiten rund um die Baustellen gestolpert und sogar gefallen sind."

Auch sie selbst sei über einen hochstehenden Stein gestolpert und auf das operierte Knie gefallen. "Das kann doch so nicht weiter gehen. Gerade an dieser Stelle sind intakte Fußwege besonders wichtig, da hier vor allem Senioren unterwegs sind, die in der Seniorenresidenz oder in seniorengerechten Wohnungen leben", sagt Gertrud Kremer verärgert.

Sie hat Kontakt zur Stadt aufgenommen und sich beschwert. Beim Tiefbauamt habe man ihr dann in der vergangenen Woche gesagt, dass eine Firma gefunden worden sei und die Arbeiten bald weitergehen würden.

Die Stadtverwaltung hatte Ende März mitgeteilt, dass die ausführende Baufirma aus Kleve, die im Sommer 2016 mit den Arbeiten beauftragt worden sei, am 27. März Insolvenz angemeldet habe. Ob die gleiche Firma in absehbarer Zeit die Bauarbeiten wieder aufnehmen kann, stand zu diesem Zeitpunkt nicht fest. Eine Fortführung der Arbeiten sollte in einem vom Amtsgericht eingeleiteten Insolvenzverfahren geklärt werden. Parallel dazu bereitet sich die Stadt nach eigener Aussage darauf vor, die Restarbeiten möglicherweise an eine Nachfolgefirma zu vergeben.

Gertrud Kremer will noch nicht so recht an eine Lösung des Baustellen-Problems glauben, auch wenn sie sich sehr darüber freuen würde. "Ich bin ja bei weitem nicht die einzige Betroffene. Immer wieder höre ich von Bekannten aus der Nachbarschaft, dass sie auch gestürzt oder gestolpert sind. Aber leider will keiner sich offiziell deswegen beschweren. Das finde ich nicht richtig", sagt die rüstige Rentnerin.

Bis sich die Situation vor dem Hansa-Zentrum gebessert hat, rät die Anwohnerin allen Passanten zur erhöhten Vorsicht. Auch wegen der unübersichtlichen Verkehrssituation, die durch die Baustellen entstanden ist. "Besonders bei Regen muss man sehr aufpassen."

(RP)
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