Krefeld Streikwelle in Kindertagesstätten erreicht jetzt auch Krefeld

Krefeld · Eine erste Krefelder Kita ist bereits gestern bestreikt worden, ohne dass Verdi die Öffentlichkeit darüber informiert hat. In der kommenden Woche sollen zahlreiche weitere Krefelder Kitas bestreikt werden.

 Mechthild Schratz ist die Geschäftsführerin Verdi Bezirk Linker Niederrhein. Sie teilte gestern in einem Schreiben mit, dass in Krefelds Kitas nächste Woche gestreikt wird.

Mechthild Schratz ist die Geschäftsführerin Verdi Bezirk Linker Niederrhein. Sie teilte gestern in einem Schreiben mit, dass in Krefelds Kitas nächste Woche gestreikt wird.

Foto: Thomas Lammertz

Letzte Abstimmungen sollen noch erfolgen - am heutigen Dienstag will die Gewerkschaft Verdi die Details des geplanten Kita-Streiks in Krefeld mitteilen. Ab der kommenden Woche soll in Krefeld in größerem Stil gestreikt werden. 15 Kitas würden tageweise bestreikt, mindestens vier Kitas würden geschlossen bleiben, teilte Mechthild Schratz, Geschäftsführerin im Verdi-Bezirk Linker Niederrhein mit. Die Gewerkschaft informierte gestern aber nicht darüber, dass eine erste Krefelder Kita mit 90 Kindern gestern bereits bestreikt worden ist - zwar wurden die Eltern, aber nicht die Öffentlichkeit informiert. "Hier haben acht der 18 Mitarbeiter gestreikt, fünf waren urlaubs-/krankheitsbedingt abwesend und fünf haben gearbeitet. Die Eltern waren vorab informiert worden, so dass sie sich um Ausweichmöglichkeiten kümmern konnten und es wurde eine Notfallgruppen eingerichtet", teilte eine Stadtsprecherin mit. Zwölf Kinder seien in der Notgruppe betreut worden.

Die Stadt wei ß noch nicht, welche Einrichtungen nächste Woche bestreikt werden. Es würden aber Gespräche mit Eltern geführt und es würde das Angebot von Notfallgruppen geben, versicherte die Verwaltung.

In Krefeld findet auch eine zentrale Streik-Protestveranstaltung statt: Am 22. Mai solle es ein Treffen um 9.45 Uhr auf dem Platz der Wiedervereinigung geben, von dort geht es zu einer Kundgebung vor dem Rathaus, Von-der-Leyen-Platz, die um 11 Uhr starten soll. 750 Streikende würden erwartet, teilte Schratz mit -Krefelder Eltern und Kinder seien willkommen. Tageweise würde außerdem auch der Allgemeine Sozialdienst der Stadt am Streik teilnehmen, erklärte Schratz.

Für den Krefelder Kämmerer bringt der Streik zumindest kurzfristig einen Nebeneffekt, der dem städtischen Haushalt dienlich ist: So werden streikende Erzieherinnen nicht von der Stadt, sondern aus der Streikkasse der Gewerkschaft bezahlt. In Köln werden laut Berichten dadurch täglich 500 000 Euro an den Streiktagen gespart.

Insgesamt 85 Kindertagesstätten werden im Verdi-Bezirk Linker Niederrhein mit den Städten Krefeld und Mönchengladbach, dem Rhein-Kreis Neuss, dem Kreis Viersen und dem Alt-Kreis Moers be-streikt. 50 Kitas werden geschlossen bleiben, 35 weitere Kitas werden nur eingeschränkte Betreuungsmöglichkeiten anbieten können. Schon seit dem gestrigen ersten Streiktag unbefristet dabei sind auch die Kitas aus Mönchengladbach, Viersen und Kamp-Lintfort. Die Streikbeteiligung hat laut Schratz gegenüber dem letzten großen Kita-Streik 2009 stark zugenommen. Sie habe in den vergangenen Tagen zahlreiche Anrufe aus Kitas und den Allgemeinen Sozialdiensten von Beschäftigten erhalten, die die Arbeit niederlegen wollen.

(RP)
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