Krefeld Streit um Glasdach vor der Entscheidung

Krefeld · Die Stadt verhandelt derzeit mit den Baupartnern des Haltestellendachs am Ostwall. Bis März soll die weitere Vorgehensweise geklärt sein.

Krefeld: Streit um Glasdach vor der Entscheidung
Foto: Thomas Lammertz

Das lang ersehnte Gutachten zur 3,5 Millionen Euro teuren Sonderkonstruktion des Haltestellenglasdachs am Ostwall liegt der Stadt endlich vor. Seit April 2016 ruhen die Arbeiten am bundesweit Aufsehen erregenden Bauwerk. Immer wieder gab es Risse in den Glasmodulen. Bis heute sind die Arbeiten nicht abgeschlossen. Stadt und Firma streiten darüber, zu welchen Lasten weitere Bemühungen gehen sollten. Konstruktionsmängel oder fehlerhafte Montage beziehungsweise Glasmodule, das ist die Frage.

"Die Stadt befindet sich, auf der Grundlage eines aktuell vorliegenden Gutachtens, momentan in Gesprächen mit den privaten Baupartnern, die lösungsorientiert geführt werden. Eine Klärung zur weiteren Vorgehensweise ist bis März 2018 vorgesehen", informierte Stadtsprecher Dirk Senger auf Anfrage unserer Redaktion. Krefelds Planungsdezernent Martin Linne berichtete im Gespräch mit der Rheinischen Post seinerzeit, dass von einem Konstruktionsfehler eher nicht auszugehen sei.

Demnach müsste der Lieferant aus Spanien die Verantwortung für die Mängel und die Kosten übernehmen. Die Stadt Krefeld jedenfalls könne sich mehr oder weniger beruhigt zurücklehnen. "Wir als Stadt sind lediglich der Auftraggeber". Am Ende des Tages ist der Schaden, der der Stadt Krefeld entstehen könnte, allenfalls ein Image-Problem. So hat zum Beispiel der Bund der Steuerzahler der Haltestelle in seinem aktuellen Monatsmagazin in der Rubrik "Teure Unikate" eine ganze Seite gewidmet.

Sie berichten von Unmut in der Krefelder Bevölkerung über das nicht fertiggestellte "futuristisch anmutende Glasdach". Bürger ärgerten sich darüber, dass "das Dach bei Wind und Regen keinen ausreichenden Schutz bietet". Bei einem Preis von fast vier Millionen Euro sollte ein Haltestellendach mehr können als nur gut aussehen. Die Architektur sei so speziell, dass für dieses "einmalig existierende Bauelement eine Zulassung im Einzelfall beim Bauministerium des Landes erwirkt" worden sei.

Es fehlten immer noch ein Glasmodul komplett, und drei weitere wiesen Risse auf. Ab März könnte sich das ändern.

(sti)
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