Krefeld Studie: Ist es für Private sinnvoll, Sonnenenergie zu speichern?

Krefeld · Die Sonne scheint ausgerechnet dann kaum, wenn wir am meisten Strom verbauchen: morgens und abends. Die Stadtwerke wollen herausfinden, ob sich Stromspeicher für Privatleute lohnen.

 SWK-Vorstand Carsten Liedtke (l.) mit Hans Kawaters, SWK-Kunde und einer der Teilnehmer an der Studie. Rechts Andreas Benz, Leiter SWK-Energiemanagement.

SWK-Vorstand Carsten Liedtke (l.) mit Hans Kawaters, SWK-Kunde und einer der Teilnehmer an der Studie. Rechts Andreas Benz, Leiter SWK-Energiemanagement.

Foto: SWK

Die Stadtwerke Krefeld (SWK) haben eine Feldstudie gestartet, um zu prüfen, ob Batteriespeicher helfen, den Eigenverbrauch von Sonnenstrom deutlich zu steigern. Hintergrund: Photovoltaik-Anlagen liefern gerade in den verbrauchsintensiven Stunden am Morgen und am Abend wenig Energie, weil die Sonne dann kaum oder gar nicht scheint. "Die Erzeugungs- und Verbrauchskurven verlaufen also gegenläufig. Hier kann ein Batteriespeicher, der die gewonnene Energie in einem Zwischenspeicher puffert und später zur Verfügung stellt, helfen und zu mehr Effizienz beitragen", sagt Andreas Benz, Leiter des SWK-Energiemanagements. Die SWK-Studie soll herausfinden, wie die Speicher wirtschaftlich zu betreiben sind. "Die technischen Innovationen zur Stromspeicherung sind auf dem Markt. Wir als SWK wollen diese einem Praxistest unterziehen und zu einem späteren Zeitpunkt unseren Kunden mit Photovoltaik-Anlagen innovative Lösungen anbieten, um deren dezentrale Stromproduktion und den Eigenverbrauch zu steigern. Auch das gehört für uns zur Energiewende vor Ort, die wir aktiv vorantreiben", erklärt SWK-Vorstandssprecher Carsten Liedtke. Gut 100 Kunden, die eine Photovoltaikanlage besitzen und SWK-Strom beziehen, hatte die SWK im Vorfeld der Feldstudie angeschrieben und nach deren Interesse zur Teilnahme an dem Feldtest gefragt. 62 meldeten sich zurück. Daraus wurden nach bestimmten Kriterien, bei denen es etwa um die Größe, das Baujahr und die Leistung der Anlage ging, am Ende drei Haushalte ausgewählt. In den Häusern wurden Batteriespeicher von je verschiedenen Herstellern installiert. Bei der Installation wurden sie mit intelligenter Messtechnik ausgestattet. Ziel: Die SWK wollen nicht nur das Be- und Entladen des Batteriespeichers auswerten, sondern auch eine Optimierung der Speicherbewirtschaftung untersuchen. Insgesamt ist die Feldstudie in den Testhaushalten auf vier Jahre angelegt, da auf diese Weise nicht-repräsentative Werte, etwa durch wettertechnische Schwankungen wegen besonders viel oder wenig Sonnenschein, ausgeglichen werden können.

Einer von ihnen ist Hans Kawaters. 2013 entschied er sich zum Bau einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach seines Eigenheims. Seine Erfahrung: Ein Drittel des Solarstromes verbraucht er tagsüber selbst, zwei Drittel verkauft er gegen eine Einspeisungsvergütung ins öffentliche Netz. "Meine jährliche Ersparnis beim Strom liegt bei rund 30 Prozent", sagt Kawaters. Die SWK gehen davon aus, dass der Eigenverbrauch an Strom mit dem Batteriespeicher von 30 Prozent nahezu verdoppelt werden kann.

Information im Internet unter www.swk.de/batteriespeicher.

(RP)
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