Krefeld SWK-Beteiligung: Grüne fürchten Millionenverluste
Krefeld · Die Stadtwerke Krefeld (SWK) sind alles andere als erfreut von der aktuellen Entwicklung im Steinkohlekraftwerk Gekko in Hamm, an dem der Krefelder Energieversorger beteiligt ist.
Die Inbetriebnahme des Blocks D verzögert sich weiter. "Wir sind derzeit in laufenden Verhandlungen mit RWE darüber, wie die finanziellen Auswirkungen für die beteiligten Stadtwerke aufgefangen werden können und diskutieren mehrere Optionen. Über den Inhalt der Gespräche haben wir Stillschweigen vereinbart. Wir sind aber zuversichtlich, hier eine für alle Beteiligten gute Lösung zu finden", heißt die offizielle Sprachregelung der insgesamt 23 Stadtwerke, die mit zusammen 23 Prozent dort beteiligt sind.
Zusätzliche Millionenverluste sehen die Krefelder Grünen auf die SWK und damit indirekt auf die Stadt Krefeld zukommen. "Wegen erheblicher Mehrkosten mussten bereits Ende 2011 Nachverhandlungen zwischen dem Betreiber RWE und 23 am Kraftwerk beteiligten Stadtwerken erfolgen", erinnert die umweltpolitische Sprecherin der Grünen, Ratsfrau Anja Cäsar. Jetzt drohten weitere Verluste. Während allerdings im vergangenen Jahr undichte Stellen in einem Dampferzeuger die kommerzielle Inbetriebnahme verhindert hätten, scheitere jetzt ein Reparaturkonzept für den Block D. Dessen Inbetriebnahme verschiebe sich nach Angaben des Betreibers auf unbestimmte Zeit. "Eigentlich hätte das Gekko-Kraftwerk schon Ende 2011 mit voller Leistung ans Netz gehen sollen", so Cäsar weiter. Durch die erneute Verschiebung der Inbetriebnahme von Block D entständen den beteiligten Stadtwerken nun weiterhin Verluste in Millionenhöhe. Immerhin seien die Städtischen Werke Krefeld mit 25 Megawatt an dem Steinkohlekraftwerk beteiligt.
Wegen seines jährlichen Ausstoßes von 9,3 Millionen Tonnen CO2, seiner fehlenden Kraft-Wärme-Kopplung und wegen befürchteter Unwirtschaftlichkeit hatten die Grünen zusammen mit den zwei Ratsvertretern der Linken bei der Ratsentscheidung im Jahre 2010 als einzige Fraktion gegen die Beteiligung der SWK gestimmt. "Wir sehen unsere damaligen Befürchtungen leider bestätigt", fasst Cäsar zusammen. Das Gekko-Steinkohlekraftwerk drohe für RWE und die beteiligten Stadtwerke zum Millionengrab zu werden.