Krefeld Tanzweltmeister aus Krefeld bei "Got To Dance"

Krefeld · Der 20-jährige Krefelder Majid Kessab steht vor seiner größten Herausforderung: Der Tänzer will in der TV-Erfolgsshow Got to Dance gewinnen und 100 000 Euro mit nach Hause nehmen.

 Majids bisher größter Coup ist ein Werbespot für Qatar Airways, in dem er zusammen mit Lionel Messi vom FC Barcelona einen kurzen Auftritt hatte.

Majids bisher größter Coup ist ein Werbespot für Qatar Airways, in dem er zusammen mit Lionel Messi vom FC Barcelona einen kurzen Auftritt hatte.

Foto: TL

Titel und Erfolge, Kontakte zu Prominenz und großem Publikum - all das ist dem 20-jährigen Krefelder Majid Kessab nicht fremd. Doch jetzt beginnt für den Tänzer mit irakischen Wurzeln ein neues Kapitel. Ab Donnerstag, 24. Juli, 20.15 Uhr richten sich Millionen Augenpaare auf den Sieger des Internationalen Hip-Hop-Tanzwettbewerbs "Juste Debout 2014" in Paris. Majid Kessab nimmt an der zweiten Staffel der ProSieben- und SAT.1-Erfolgsshow "Got to Dance" mit Take That-Star Howard Donald (46), Star-Choreografin Nikeata Thompson (33) und Entertainerin Palina Rojinski (29) teil. Gesucht wird Deutschlands bester Dance Act.

Der Krefelder hat die erste Hürde genommen und es gegen zahlreiche Mitbewerber in die Sendung geschafft. Der Architekturstudent, der sich selbst als nachdenklich, musikalisch, hilfsbereit und loyal beschreibt, mag den Ausgleich von geistiger Anstrengung und körperlichem Auspowern. Zusätzlich zu seinem Studium hat er vor wenigen Monaten eine Tanzschule am Krefelder Hauptbahnhof eröffnet.

Seit er von seiner großen Schwester sanft zum Tanzen gedrängt wurde, arbeitet er an einem ganz eigenen "Tanzstil" - dem "MaGilla". Das ist eine Kombination aus den Silben Ma für Majid und Gilla für Gorilla-Chiller. Die Wortneuschöpfung steht für einen Mix aus Ruhe und Energie. Majid Kessab kann sehr zurückgenommen auf der Bühne tanzen, um dann mit der Kraft eines Gorillas zu explodieren und mit Eleganz, Tempo und Energie zu beeindrucken.

Man will kaum glauben, dass der heutige Hip-Hop-Tanzweltmeister früher ganz andere Pläne hatte: "Ich wollte lieber Fußball spielen", erzählt Majid, der im Alter von drei Jahren aus dem Irak nach Deutschland kam. Seine große Schwester erkannte jedoch seine tänzerischen Fähigkeiten, als er mit neun Jahren seinem Vater, einem Folkloretänzer, nacheiferte: "Sie hat mich einfach auf die Tanzschule geschickt, obwohl ich das gar nicht wollte". Nach den ersten Hip-Hop-Kursen entdeckte er jedoch seine Leidenschaft fürs Tanzen - und der Fußball wurde zur Nebensache.

Heute zieren zahlreiche Trophäen sein Tanzstudio Y.O.L.O am Krefelder Hauptbahnhof. Die meisten Titel hat der frühere Schüler der Realschule Horkesgath in den vergangenen zwei Jahren gewonnen, darunter Meisterschaften in den USA, Tschechien, Frankreich, Russland und Japan. Den deutschen Vorentscheid für den "Juste Debout"-Contest hat Majid bereits dreimal hintereinander siegreich verlassen: "Das gab es noch nie." Dieses Jahr behauptete er sich auch gegen die internationale Konkurrenz und tanzte vor 18 000 Zuschauern. Nervös machen ihn solche Menschenmengen allerdings nicht mehr: "Klar ist da immer ein Kribbeln im Bauch, doch sobald ich auf die Bühne gehe und meinen ersten Schritt mache, überwiegt das Adrenalin."

Das wird der Krefelder bei "Got to Dance" zuhauf spüren. Die Show kennt keine Limits: Weder im Tanzstil, noch in der Formationsstärke. Ob Einzeltänzer, Duos oder Gruppen, ob Schüler, Profi oder Senior - allein die Performance zählt. Fast 200 Dance-Acts im Alter zwischen sechs und 51 Jahren treten dieses Jahr in fünf "Audition"-Shows an. Nur wer die Got-to-Dance-Jury völlig überzeugt und drei goldene Sterne erhält, kommt eine Runde weiter und hat die Chance, in die drei Battle-Liveshows einzuziehen. Dort kämpfen die besten Tänzer in Dance-Battles um den Einzug in das Live-Finale.

Ab den Live-Shows stimmen die Zuschauer per Telefonvoting ab, welcher Dance-Act der beste Deutschlands ist und die 100 000 Euro gewinnt. Ein weiterer Höhepunkt der Show - der beeindruckende Matrix-Effekt. Dieser entsteht durch eine anspruchsvolle Technik: 144 Spiegelreflex-Kameras sind rund um die Bühne angebracht und werden gleichzeitig ausgelöst. Dadurch scheint es, als würde die Kamera die "eingefrorenen" Bewegungen der Tänzer umkreisen.

Die erste Staffel erreichte im vergangenen Jahr bis zu 15,8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. 2013 bekam das Format den Deutschen Fernsehpreis und in diesem Jahr den Bayerischen Fernsehpreis. Die Show wird auch dieses Jahr von Johanna Klum (33) moderiert.

(RP)
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