Krefeld Tatort City: Einbrecher immer dreister

Krefeld · Eine neue Karte zeigt: Die City ist Einbruchsort Nummer Eins, Hüls und Uerdingen sind kaum betroffen.

 Diese Karte mit den Einbruchsorten aus 2014 hat ein RP-Leser erstellt. Jeder Einbruch ist ein roter Punkt auf dem Stadtgebiet. Da die Polizei die konkreten Hausnummern der Häuser, in die eingebrochen wurde, nicht mitteilt, sind die Markierungen nur auf die Straße bezogen. Deutlich wird, dass der Norden und Osten weit weniger von Einbrüchen betroffen sind als City und Süden. Die Polizei betont: Nicht alle Brüche werden veröffentlicht.

Diese Karte mit den Einbruchsorten aus 2014 hat ein RP-Leser erstellt. Jeder Einbruch ist ein roter Punkt auf dem Stadtgebiet. Da die Polizei die konkreten Hausnummern der Häuser, in die eingebrochen wurde, nicht mitteilt, sind die Markierungen nur auf die Straße bezogen. Deutlich wird, dass der Norden und Osten weit weniger von Einbrüchen betroffen sind als City und Süden. Die Polizei betont: Nicht alle Brüche werden veröffentlicht.

Foto: Peters, Sebastian

Die Einbrecher gehen in Krefeld immer dreister vor: Vor Jahren noch suchten sie sich vorwiegend abgelegene Häuser in den Krefeld Vororten und stiegen sichtgeschützt über die Terrassen ein. Mittlerweile ist das bevorzugte Einbruchsgebiet in Krefeld die Innenstadt - die Einbrecher drücken die x-beliebigen Klingel eines Mehrfamilienhauses, kommen über die zentrale Eingangstür in den Hausflur und brechen dann über die leicht zu öffnenden Wohnungseingangstüren ein. Dass sie im Hausflur vor und nach dem Bruch gesehen werden könnten, schockt sie nicht - weil in Mehrfamilienhäusern größere Anonymität herrscht als auf Vorort-Straßen, wo jeder jeden kennt.

Die Tendenz der zunehmenden City-Einbrüche wird aus einer neuen Karte ersichtlich, die uns ein Leser zur Verfügung stellte - markiert sind darauf alle Krefelder Einbruchsorte in 2014. Hüls ist kaum betroffen, auch Uerdingen nur wenig. Stattdessen ballt es sich in der City, in Bockum und im Süden.

Die Einbruchszahlen sind im ersten Quartal dieses Jahres gegenüber dem Vorjahr sogar noch einmal angestiegen - von Januar bis Juni 2015 wurden 499 Einbrüche verübt, im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es nur 405 Einbrüche. Die Aufklärungsquote der Polizei ist parallel gesunken, wie Polizeisprecherin Karin Krätzer einräumt. Wegen des Anstiegs der Fallzahlen ist in diesem Jahr "Ermittlungskommission Dämmerung" zum Sommer hin nicht aufgelöst worden, sondern ist jetzt das ganze Jahr tätig - wie landesweit in allen anderen Polizeidienststellen auch. Derzeit würden die Maßnahmen im Kampf gegen Einbrecher angepasst.

Repressiv wie präventiv arbeitet die Polizei. Die Beratung für die Krefelder Haushalte über Einbruchschutz zeigen dabei immer mehr Wirkung. Insbesondere in den Vororten wächst das Bewusstsein der Hauseigentümer, sich gegen Einbrüche schützen zu müssen. Sie sichern ihre Häuser zusätzlich. Dies zeigt sich auch in der aktuellen Statistik: 200 Delikte (42 Prozent) sind im Versuchsstadium stecken geblieben. Die Einbrecher mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Wer sind die Täter, die in der City zuschlagen? Früher ging die Polizei davon aus, dass die Innenstadteinbrüche vorwiegend von der Drogenszene begangen werden, die schnell an Geld kommen will. Angesichts der hohen Fallzahlen muss mittlerweile davon ausgegangen werden, dass auch hier professionelle Täter am Werk sind. Karin Kretzer sagt: "Beim Täterprofil muss man spekulieren, da die Aufklärungsquote nicht hoch genug ist." Es könnten sowohl reisende Banden als auch örtliche Täter sein.

Die Karte mit den Details im Internet: www.goo.gl/piJUIS

(RP)
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