Fotos Tattoo Convention: Diese Kunst geht unter die Haut
Tätowierer im Seidenweberhaus in Krefeld zeigen von Freitag, 8. Oktober, bis Sonntag, 10. Oktober, dass Kunst unter die Haut gehen kann. Dass das auch Schmerzen bereitet, nehmen Tattoo-Fans auf der Tattoo Convention gerne in Kauf. Wir haben die Besucher nach ihren Tätowierungen gefragt.Jasmin Florczak, 23: „Ich habe seit einem Monat ein Tattoo: Eine Lotusblüte mit zwei ‘Ms´. Das steht für die Spitznamen meiner besten Freundin und mir. Sie hat genau das gleiche Tattoo, genau wie ich am Handgelenk. Wir wollten schon lange gemeinsam ein Tattoo haben."
In Leverkusen haben Jasmin Florczak und ihre Freundin einen Tätowierer gefunden: "Es hat auch gar nicht so weh getan. Ich hatte es mir auf jeden Fall schlimmer vorgestellt. An manchen Stellen war es etwas schmerzhafter als woranders. Wir sind mit der Idee zum Tätowierer gegangen, der hat einen Entwurf gezeichnet und der wurde dann noch einmal ein bisschen überarbeitet. Mein Freund fand das mit dem Tattoo nicht so toll, aber bei meiner Familie war das kein Problem. Mein Bruder hat nämlich schon eine ganze Menge Tätowierungen, daher sind die daher schon daran gewöhnt. Erstmal will ich kein weiteres Tattoo, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass später noch andere dazu kommen. Vielleicht am Arm, aber ich bin mir noch nicht sicher.“
Direkt vor Ort ließen sich viele Besucher den Körper mit Sternen, Blumen, Totenköpfen oder noch ausgefalleneren Motiven verschönern.
Jenny Saborowske, 24 erzählt: „Meine beiden Tattoos sind eher klein geworden, auch wenn ich ursprünglich etwas größeres haben wollte. Aber dann habe ich es mir doch noch einmal anders überlegt und wollte lieber keine Motive."
"Am Arm habe ich einen Schmetterling und am Bauch einen Stern. Den Stern habe ich mir im Urlaub stechen lassen", fügt sie hinzu.
Tattoo-Artist Isono ist extra aus Japan angereist um seine Tinte in Krefeld unter die Haut zu bringen.
Er ist auf japanische Schriftzeichen und Symbole spezialisiert.
Christian Fuchs, 21: „Oberarm, Schulter und linke Brust habe ich mir bisher tätowieren lassen, angefangen habe ich damit vor etwa vier Jahren. Der Schädel auf meinem Arm ist ein Symbol für meine Familie, der Stern auf der Brust ist ein Tattoo, dass sich auch meine Freundin hat stechen lassen. Die Eidechse auf der Schulter war mein erstes Tattoo und ist wegen meiner Leidenschaft für Reptilien entstanden. Trotz der Schmerzen würde ich gerne noch mehr Tätowierungen haben, Hauptsache man sieht sie nicht wenn man Kleidung trägt."
Für Christian Fuchs sind Tattoos bleibende Kunst auf der Haut die ihm keiner nehmen kann: "Ich habe mir alle drei Tattoos in unterschiedlichen Studios stechen lassen. Ich will ja Motive von mehreren Künstlern auf der Haut haben. Bei dem ersten Tattoo habe ich mir eine Zeichnung geben lassen, bei dem Stern hat der Tätowierer selbst einen Entwurf gemacht. Der Schädel wurde sogar freihändig tätowiert. Vielleicht lasse ich mit heute eine Spinne stechen um wieder eins meiner Haustiere zu verewigen. Die Reaktionen aus meinem Umfeld sind unterschiedlich. Meine Mutter wollte die Tattoos gar nicht erst sehen, andere finden die Motive total klasse.“
Namen und Schriftzüge sind besonder beliebt bei Tattoo-Fans.
Evelyn Janssen, 23: „Bei mir ging es vor vier Jahren mit einem Tattoo los, inzwischen habe ich schon drei: Die Namen meiner Eltern auf dem Rücken, das arabische Schriftzeichen für Glück am Knöchel und einen Rosenkranz am anderen Knöchel."
Alle Motive haben etwas mit Evelyn Janssens Familie zu tun: "Den Wunsch mir ein Tattoo stechen zu lassen hatte ich schon lange, auch bevor ich 18 wurde. Aber da ist das ja noch nicht so einfach, wenn die Eltern nicht mitmachen wollen. Ich wollte mit den Tätowierungen meine Familie verewigen, wichtig war es mir nur, dass man sie nicht sofort sieht, sondern die Kleidung es noch verdecken kann. Ich bin Bürokauffrau, da sollte es bei möglichen Bewerbungsgesprächen nicht auffallen dürfen. In meinem Umfeld finden alle die Tattoos sehr schön, negative Reaktionen habe ich noch keine erfahren. Gleich habe ich hier auf der Konvention einen Tattoo-Termin und lasse mir auf das Handgelenk die Anfangsbuchstaben meiner Geschwister tätowieren. Ich finde man kann schwer sagen, wann man aufhört mit Tattoos, da kommt immer wieder was dazu.“
Unter den Künstlern waren viele Frauen. Die meisten von ihnen waren selbst stark tätowiert.
Die wichtigste Eigenschaft eines Tätowierers ist eine ruhige Hand.
Trotzdem ist das Stechen äußerst schmerzhaft.
Diesen Mann scheint das allerdings nicht abzuhalten. Er läßt sich von einer Tätowiererin den Rücken zum Gesamtkunstwerk verschönern.