Krefeld Tenor Betov: Jubiläum als Sänger und Puppenspieler

Krefeld · Der Bulgare Alexander Betov gehört seit 25 Jahren zum Opernchor des Gemeinschaftstheaters. Beliebt ist er auch als "Puppenkönig".

 Die große Passion des Tenors Alexander Betov ist das Puppentheater. Mit seinen Inszenierungen begeistert er seit fünf Spielzeiten.

Die große Passion des Tenors Alexander Betov ist das Puppentheater. Mit seinen Inszenierungen begeistert er seit fünf Spielzeiten.

Foto: M. Stutte

Wer häufiger mal ins Theater geht, kennt Alexander Betov. Vielleicht nicht seinen Namen. Ganz sicher aber seine Stimme und seine Geschichten. Der Tenor begeht in dieser Spielzeit sein silbernes Bühnenjubiläum. Seit 25 Jahren ist er Mitglied des Opernchores. Und auch Märchenfreunde können ein halbes Jubiläum feiern. Seit fünf Spielzeiten begeistert der gebürtige Bulgare mit Puppenspielen, die er gemeinsam mit Sabine Sanz fürs Theater aufbereitet und modern erzählt. "Die Froschkönigin", "Aschenputtel", "Der Drache will heiraten", "Die Schöne und das Biest" und - aktuell - "Der Kleine Prinz" bezaubern mit handgefertigten Puppen und bezaubernden Geschichten.

Betov erinnert sich, wie er ans hiesige Theater kam: Es war der 23. Mai 1991, als sich für ihn eine neue berufliche Perspektive eröffnete. Damals, mit 33 Jahren, hatte sich der Künstler bereits in seiner Heimat Bulgarien eine Karriere aufgebaut, war als Schauspieler und Regisseur im Fernsehen, Film und Rundfunk erfolgreich. Doch nach der Wende 1989 wurde es immer schwieriger, Arbeit zu finden. Viele seiner Landsleute, vor allem junge Bulgaren, waren ausgewandert, darunter viele Freunde.

Für jenen 23. Mai hatte das Theater Krefeld Mönchengladbach Betov zum Vorsingen eingeladen - den Tipp bekam er von seinem älteren Bruder Svetlozar, der schon seit ein paar Jahren im hauseigenen Opernchor sang. Der jüngere Betov reiste kurz entschlossen nach Deutschland. Er überzeugte die Jury, trat wenig später sein Engagement an - und blieb.

Seither hat der Tenor in beinahe 100 Opern und Operetten sein musikalisches und schauspielerisches Talent bewiesen. Doch der Anfang war nicht leicht für den Sänger aus Bulgarien. "Ich hatte damals überhaupt keine Deutschkenntnisse und habe bei den Proben nichts verstanden. Aber mein Bruder hat mir geholfen. Nach ein paar Monaten konnte ich immerhin schon Witze auf Deutsch erzählen", verrät Alexander Betov schmunzelnd. "Zwei kleine Kinder, meine Frau, zwei Koffer, eine leere Wohnung und alles von Null an", erinnert er sich.

Nächste Musiktheaterpremiere: "Ein Maskenball": Sa. 14. Januar, 19.30 Uhr.

(ped)
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