Krefeld Thyssen Krupp Stahl Service beschleunigt mit Zukauf seinen Wachstumskurs

Krefeld · Die Thyssen Krupp Stahl Service Center Gruppe mit Hauptsitz in Krefeld verschafft sich durch den Kauf der Herzog Coilex GmbH ein starkes Standbein in Süddeutschland.

Krefeld: Thyssen Krupp Stahl Service beschleunigt mit Zukauf seinen Wachstumskurs
Foto: Lammertz, Thomas

Das 1972 als Coilex Feinblech- und Bandverarbeitung GmbH gegründete Stuttgarter Unternehmen gehört seit Beginn des Monats vollständig zur Thyssen Krupp Steel Service GmbH mit Hauptsitz im Krefelder Hafen. Das teilte die Unternehmensleitung jetzt offiziell mit. Über die Konditionen wurde nichts bekannt. Der so genannte Anarbeitungsspezialist setzt damit weiter auf Wachstum. Die Herzog Coilex GmbH ist eines der führenden Unternehmen der Stahl-Service-Branche im süddeutschen Raum. In der neuen Niederlassung dort werden auf einer Fläche von fast 25 000 Quadratmetern jährlich mehrere hunderttausend Tonnen Spaltband und Zuschnitte in kalt- und warmgewalzter sowie oberflächenveredelter Ausführung angearbeitet. Bedient werden Kunden aus der Automobil- und Zulieferbranche sowie der Möbel-, Beschläge- oder Weißgeräteindustrie.

Das Unternehmen Thyssen Krupp setzt damit seinen Kurs fort, der vor Jahren mit der Investition von etwa 60 Millionen Euro in den Neubau im Rheinhafen in Krefeld begonnen hat. Am Standort entstanden rund 300 Arbeitsplätze. Ein Zehntel davon entfiel auf die Internationale Spedition Becker & Co GmbH, die die zum Teil per Schiff angelieferten riesigen Stahlcoils in ein Vormateriallager liefert. Nach der Bearbeitung zu Spaltband und zu Zuschnitten holt der Dienstleister das Material an den Fertigungslinien ab, lagert es, kommissioniert es und transportiert es zu den Kunden.

Das seit dem Jahr 2010 bestehendes Stahl-Service-Center bündelt die Kompetenz der früheren nordrhein-westfälischen Standorte konzentriert in einer Niederlassung. Das Industriegelände direkt am Krefelder Hafen besticht durch seine hervorragende Infrastruktur: Schnelle Verkehrsanbindungen an Wasser, Schiene und Autobahn bieten nicht nur eine optimale Vormaterialversorgung, sondern ermöglichen auch eine trimodale Belieferung der Kunden. Reserveflächen erlauben in der Endausbaustufe eine Anarbeitung von gut einer Million Tonnen. Derzeit werden 600 000 Tonnen bearbeitet. Die Hallen und Gebäude sind so konzeptioniert, dass sie im laufenden Betrieb ergänzt und vergrößert werden können.

Die Zusammenführung der Unternehmen Thyssen Krupp und Coilex steht im Zeichen der Strategischen Weiterentwicklung des Konzerns und folgt der übergeordneten Zielsetzung, die Geschäftsbereiche von Thyssen Krupp stärker zu integrieren, um als diversifizierter Industriekonzern im Verbund nachhaltig Wert zu schaffen.

Marcus Wöhl, Vorsitzender der Geschäftsführung, erklärt: "Die Übernahme von Herzog Coilex ist ein wichtiger Schritt, um unsere Wachstumsziele weiter voranzutreiben und unsere lokale Präsenz im süddeutschen Raum auszubauen. Ich bin davon überzeugt, dass die engere Anbindung an unsere Unternehmensgruppe sowie die verbesserte Netzwerkstruktur viele Vorteile für unsere Kunden bieten wird."

Die ThyssenKrupp Stahl-Service-Center-Gruppe verarbeitet mit 900 Mitarbeitern rund 1,5 Millionen Tonnen Flachstahl im Jahr zu Spaltbändern und Zuschnitten. Das Unternehmen betreibt ein europaweites Service-Center-Netzwerk mit zehn Niederlassungen in fünf Ländern und versorgt Kunden aus der Automobil-, Bau-, Elektro- und Möbelindustrie mit Qualitätsflachstahl-Produkten und kundenindividuellen Dienstleistungen rund um die Anarbeitung. Durch permanente Investitionen stehen in allen Werken umfangreiche, moderne Anarbeitungskapazitäten zur Verfügung.

(RP)
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