Krefeld Tödlicher Messerstich: Zeuge war während der Attacke in der Wohnung

Krefeld · 27-jähriger Tatverdächtiger hat bislang kein Geständnis abgelegt. Das Opfer konnte nach der Notoperation keine Aussage mehr machen.

Die Staatsanwaltschaft Krefeld hat einen dringenden Tatverdacht gegen einen 27-jährigen Mann russischer Abstammung. "Die Ermittlungsergebnisse reichen für eine Anklage wegen Totschlags", erklärte Staatsanwalt Thomas Pelka gestern auf Anfrage unserer Redaktion. Der 27-Jährige, der am Rosenmontag in einer Wohnung an der Luisenstraße einen 25-jährigen Kasachen niedergestochen haben soll, sitzt derzeit in der Justizvollzugsanstalt in Duisburg in Untersuchungshaft. Der Beschuldigte habe in seiner richterlichen Vernehmung vor dem Amtsgericht kein Geständnis abgelegt, informierte Pelka. Auch das trotz mehrstündiger Notoperation an den Folgen des Messerstichs zwei Tage später im Krankenhaus verstorbene Gewaltopfer habe das Bewusstsein nicht mehr wiedererlangt und keine Aussage mehr machen können.

Ausschlaggebend für die Ermittler ist die Aussage eines Zeugen, der sich zur Tatzeit ebenfalls in der Wohnung des Mehrfamilienhauses an der Luisenstraße aufgehalten hat. Ob er allerdings die eigentliche Tatausführung beobachtet habe, sei noch nicht endgültig geklärt, berichtete Pelka. Die Kripo ermittelt weiter. Der Zeuge gab Hinweise auf die Identität des Tatverdächtigen. Der wurde am Dienstag in der Innenstadt gesehen und von Krefelder Beamten festgenommen.

Der eigentliche Wohnungsinhaber war während der Messerattacke nicht zu Hause, sagte der Staatsanwalt. Der Tatverdächtige sei im Übrigen nicht in Krefeld gemeldet. Er sei wohnungslos. Nach Informationen aus Polizeikreisen stamme der 27-Jährige aus einem polizeibekannten Milieu. In dessen Familie sollen bereits einige Verwandte straffällig geworden sein. "Dazu machen wir keine Angaben", sagte Pelka auf Anfrage unserer Redaktion.

Das Opfer wurde am Rosenmontag durch einen Stich mit dem Messer zunächst lebensgefährlich an der Lunge verletzt. Ein 25-jähriger Besucher hatte ihn in der Wohnung entdeckt und um 16.53 Uhr sofort Polizei und Rettungskräfte alarmiert. Der Notarzt reanimierte den Verletzten. Im Krankenhaus wurde er mehrere Stunden notoperiert. Er starb später in der Klinik.

(RP)
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