Krefeld Tötungsversuch in Asylbewerberheim

Krefeld · An der Luisenstraße ist es zu einem Streit unter zwei Schwarzafrikanern gekommen.

In der städtischen Asylbewerberunterkunft an der Luisenstraße hat ein 31-jähriger Mann auf einen 28-jährigen Zimmernachbarn eingestochen. Die Staatsanwaltschaft geht von einem versuchten Tötungsdelikt aus. Der Täter sitzt in Untersuchungshaft. Beide Beteiligten sind laut Polizeibericht Schwarzafrikaner. Der Täter stammt nach Informationen unserer Redaktion aus Sierra Leone, das Opfer aus Gambia. Um welche Art von Konflikt es ging, hat die Staatsanwaltschaft bisher nicht herausfinden können. "Es gibt widersprüchliche Angaben", sagte Staatsanwalt Thomas Pelka auf Anfrage.

Die Tat hat sich laut Polizeibericht am Samstagabend um 23.15 Uhr ereignet. Die Männer seien in einen Streit geraten, im Verlaufe der Streitigkeiten habe dann der 31-jährige Beschuldigte mit einem Messer auf den Zimmernachbarn eingestochen. Andere Bewohner der Unterkunft und deren Gäste hätten den Mann dann überwältigt. Das Opfer musste wegen der erlittenen Stichverletzung notoperiert werden. Lebensgefahr besteht laut Polizei nicht mehr.

Beide Beteiligten leben laut Polizei seit mehreren Jahren in Deutschland. Sie haben den Status "geduldet", haben also Anspruch auf Hartz-IV-Leistungen, können sich eigentlich auch eine normale Wohnung mieten. Wegen des hohen Drucks auf dem Mietwohnungsmarkt haben sie aber bisher keine Wohnung gefunden.

Das Wohnheim an der Luisenstraße im westlich der City gelegenen Kronprinzenviertel gilt räumlich für die Flüchtlinge eigentlich als komfortabel. Es war einst für bis zu 80 Personen zugelassen, wegen der Brandschutzbestimmungen leben aber derzeit nur noch 40 Flüchtlinge dort. Viele der Bewohner leben nach Angaben von Sozialamtsleiter Wolfram Gottschalk sogar in Einzelzimmern. In der Vergangenheit hätte es einzelne Beschwerden aus der Nachbarschaft über Lautstärke beschwert, seitdem die Bewohnerzahl zurückgegangen ist, hätten auch die Beschwerden abgenommen, so Gottschalk. Generell sei aber spürbar, dass die Zahl der Konflikte in den Wohnheimen zunimmt.

(RP)
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