Krefeld Tour-de-France: Chance für Krefeld steigt

Krefeld · Schon jetzt ist klar: Am zweiten Tag wird die Tour linksrheinisch verlaufen. Es könnte ein Zweikampf zwischen Krefeld und Neuss werden. OB Frank Meyer war gestern beim Tour-Empfang in Düsseldorf.

Die Tour-de-France-Initiative aus Krefeld hat seit gestern noch größere Hoffnung, dass das 2017 in Düsseldorf startende Radrennen am zweiten Tag auch über Krefeld führt. In Paris und Düsseldorf stellte Tourchef Christian Prudhomme gestern den Verlauf der Tour de France am zweiten Tourtag 2017 vor: Demnach starten die Radfahrer im Düsseldorfer Zentrum, fahren über Erkrath und Mettmann zurück nach Düsseldorf und dort über die Theodor-Heuss-Brücke auf die linke Rheinseite. 50 Kilometer ist dieses bisher geplante Teilstück des zweiten Tages lang, für gewöhnlich sind Flach-Etappen aber 200 Kilometer lang.

Soll heißen: Ab Niederkassel ist noch völlig offen, wie die Tour de France verläuft. Der Zielort des zweiten Tages nach dem Einzelzeitfahren am 1. Juli 2017 wird erst im Oktober 2016 bekannt gegeben - je nach Stadt hat Krefeld Chancen, das Peloton begrüßen zu dürfen.

Die Argumente für Krefeld: Schon jetzt ist klar, dass die bisherige Planung auf der linken Rheinseite endet. Krefeld käme besonders dann in Frage, wenn die Tour am zweiten Tag in die Niederlanden führt - über Venlo und Eindhoven. Als positives Zeichen wird in Krefeld zudem gewertet, dass Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD) von Düsseldorf OB Thomas Geisel (SPD) für gestern Abend zum Empfang "Bonjour le Tour" in das Düsseldorf Ständehaus eingeladen worden war. Tobias Stümges aus Hüls, Sprecher der Initiative, die die Tour nach Krefeld holen will, zeigte sich hocherfreut über die bisherigen Planungen: "Ich werte den bisherigen Tourverlauf als gutes Signal."

Es gibt zahlreiche Mitbewerber. Sowohl Neuss als auch Mönchengladbach haben ihren Hut in den Ring geworfen. Auch andere Städte außerhalb von NRW bewerben sich: Bad Homburg in Hessen und Mannheim haben ihr Interesse beim Pariser Veranstalter ASO hinterlegt. Auch der Nürburgring, auf dem Rudi Altig 1966 als vorerst letzter deutscher Radprofi Straßen-Weltmeister geworden war, ist im Gespräch. Der Krefelder Initiator Tobias Stümges sagt: "Wir können gegenüber den Mitbewerberstädten am Niederrhein wie Neuss und Mönchengladbach auf jeden Fall in die Waagschale werfen, dass Krefeld eine echte Tourlegende als Zugpferd hat." Hennes Junkermann, bekannt durch seinen legendären Satz "Hätt ich misch doch dä Fich nit gejesse" nach dem Tourausstieg 1962, wirbt für Krefeld als Durchfahrtstadt der Tour de France.

Werbend war gestern auch Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer in Düsseldorf unterwegs. Der Termin im Ständehaus am Abend sei als Kontaktpflege gedacht, teilte seine persönliche Referentin, Ruth Esser-Rehbein, auf Anfrage mit. Begleitet wurde Frank Meyer auch durch Krefelds Stadtmarketingchef Ulrich Cloos.

Ebenso wie die Krefelder Delegation war allerdings auch der Neusser Bürgermeister Rainer Breuer (SPD) in Düsseldorf. Die Mönchengladbacher haben ebenfalls Gespräche mit der Düsseldorfer Stadtspitze geführt - dort gibt es sogar einen Ratsbeschluss, der sich für Verhandlungen mit Düsseldorf über Mönchengladbach als Tourstadt einsetzt. Zur Bedingung hat die Politik in Mönchengladbach aber gemacht, dass das für den städtischen Haushalt keine Mehrkosten bedeutet. Auch in Krefeld knüpft Frank Meyer die Entscheidung an die finanzielle Frage. Tobias Stümges hofft, etwaige Zuschüsse über Krefelder Sponsoren finanzieren zu können.

(RP)
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